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Designmonat Graz 2016 unter dem Motto "(be)greifbar machen"

Der bereits zum achten Mal stattfindende Designmonat Graz steht diesmal unter dem Motto "(be)greifbar machen". Darüber hinaus feiert die steirische Hauptstadt heuer ihr fünfjähriges Bestehen als UNESCO City of Design. 122 Events, Seminare und Ausstellungen stehen auf dem Programm - um 36 mehr als im Vorjahr. Am Freitagabend eröffnete der Veranstaltungsreigen in der Grazer Designhalle.


Im fünfwöchigen Programm fallen die vielen Projekte mit internationaler Beteiligung auf. So präsentiert die bereits zur Traditionsmarke gewordene Hauptausstellung “Selected” in der Halle am Lazarettgürtel wieder exemplarische Beispiele für aktuelles Innen- und Produktdesign. Zum Teil kommen die Exponate frisch von der Mailänder Möbelmesse Salone del Mobile (4. bis 9. April). Die fast durchwegs auffallend schick und Mainstream-konformen Ausstellungsstücke können auch heuer wieder am Ende des Designmonats vom Grazer Publikum erworben werden.

Ebenfalls in der Designhalle eröffnet wurde eine Werkschau prämierter Designschaffender aus Kroatien sowie eine Installation des Berliner Streetart-Kollektivs Tape Over. Letztere erwies sich als eine ambitionierte, in der Halle etwas deplatziert wirkende Kombination aus Graffiti-affiner Wandmalerei und teilweise räumlich eingesetzter Klebeband-Kunst. Alle drei Ausstellungen laufen den ganzen Monat über und sind gratis zugänglich.

Weitere internationale Schwerpunkte im Designmonat 2016 sind die Ausstellung “Nothing Stops Detroit” über die ehemalige US-Autometropole. Diese hat sich laut Creative Industries-Styria (CIS)-Geschäftsführer Eberhard Schrempf “als erste Stadt der Welt via Design neu erfunden”. Ein weiteres Highlight ist das Künstlerresidenz-Programm “Slow”, das kommendes Wochenende auf Schloss Hollenegg bei Schwanberg präsentiert werden soll.

Mit “Slow”, wo es um Design für eine langsame Lebensart geht, einer “Design Battle” in Kirchberg an der Raab – einem Ausscheidungswettbewerb für Jungdesigner (Donnerstag, 12. Mai), sowie dem Ganztages-Workshop “Bauernmarkt-neu gedacht” (Mittwoch, 4. Mai in Weiz) will sich der Designmonat neben der internationalen Kooperation überdies auch als regionaler Impulsgeber profilieren.

Das Gesamtbudget bezifferte Schrempf für dieses Jahr mit rund 400.000 Euro. Je ein Drittel davon werde vom Land Steiermark, der Stadt Graz und von verschiedenen Sponsoren bestritten, so der CIS-Geschäftsführer.

Wirtschafts- und Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) hob in seiner Eröffnungsrede einmal mehr die “Erfolgsstory” des 2007 als Folge-Initiative der Kulturhauptstadt 2003 entstandene Designmonat als Beispiel für gelungenes Zusammenwirken von Wirtschaft und Kunst hervor. An Zahlen führte er 4.000 in der Kreativbranche tätige steirische Unternehmen mit insgesamt 14.000 Beschäftigten und 1,5 Mrd. Euro Wertschöpfung ins Treffen.

Auch Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) lobte den Designmonat als nachhaltiges und gelungenes Projekt. Er kündigte zudem einen Vorstoß für die Umwidmung der derzeit ein Cafe beherbergende und gelegentlich als Konzertbühne dienenden Murinsel zur künftigen Grazer Design-Zentrale an. Er hoffe auf einen Gemeinderatsbeschluss bereits im Mai, so der Bürgermeister.

Nächstes Jahr könnte übrigens eine engere Zusammenarbeit mit Schwester-Design City Istanbul im Fokus des Grazer Designmonats stehen. In den kommenden Tagen wird es diesbezüglich erste konkrete Gespräche mit einer aus der Türkei angereisten Delegation unter der Leitung von Expo 2015-Pavillon Designer und Chefs der Istanbuler Designwoche, Arhan Kayar, geben.

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