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Deutsche Bahn will Kühlprobleme klären - Entschädigung verlangt

Nach den Klimaanlagen-Problemen in deutschen Fernzügen dringt die Politik auf Entschädigungen für hitzegeplagte Fahrgäste. Bahnchef Rüdiger Grube sicherte lückenlose Klärung zu. "Wir nehmen die Ereignisse der letzten Tage sehr ernst."
Ermittlungen gegen Deutsche Bahn
50 Grad Celsius in ICE

Nach dem Kühltechnik-Ausfall in drei ICE-Zügen am Wochenende prüft der Konzern, warum sich die Klimaanlagen abgeschaltet hatten. Dies kann der Fall sein, wenn das Kältemittel eine bestimmte Temperatur überschreitet oder der Druck im Kühlsystem zu hoch wird, wie ein Sprecher erläuterte.

In einem überhitzten ICE, der stoppen musste, waren mehrere Schüler zusammengebrochen. Auch am Montag gab es bei Fernzügen in Deutschland Schwierigkeiten mit einigen zu heißen Waggons.

Die Versprechen der Deutschen Bahn dürften keine Phrasen bleiben, sagte der Vorsitzende des Bundestags-Verbraucherschutzausschusses, Hans-Michael Goldmann (FDP). Den Betroffenen stehe eine baldige Entschädigung dringend zu. SPD-Fraktionsvize Florian Pronold rief den bundeseigenen Konzern auf, nicht an der falschen Stelle zu sparen.

Das Eisenbahn-Bundesamt will die defekten ICE-Züge und Abläufe bei der Bahn prüfen. Untersucht werden soll auch, ob es frühere Vorfälle gab. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und unterlassener Hilfeleistung.

Die Deutsche Bahn habe sich selbst ins Chaos gespart, meinte der Vorsitzende des Bundestags-Verkehrsausschusses, Winfried Hermann (Grüne). Der Zeitung “Neue Presse” aus Hannover (Dienstagsausgabe) sagte Hermann, die Probleme der Bahn nach dem Ausfall der Klimaanlage in mehreren ICEs sei eine “Spätfolge des angestrebten Börsenganges”.

Der Grünen-Politiker fügte hinzu: “Da hat man über Jahre hinweg für an den laufenden Ausgaben gespart, damit man eine schöne Börsenbilanz bekommt. Damit das Unternehmen renditeorientiert geführt werden kann und Gewinne abwirft. Da hat man viele Investitionen nicht getätigt und an der Wartung eingespart.”

Bezahlen müssten das am Ende die Kunden. Unter Experten sei schon lange bekannt, “dass die Technik der ICE-II-Züge nicht mehr die beste ist, dass sie dringend modernisiert werden müsste, gerade auch die Klimaanlagen”, behauptete der Ausschussvorsitzende. Man habe zu lange bei der Wartung und den Erneuerungen gespart.

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