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Die Bootswasserung und der Mond

Bootsstau im Höchster Hafen
Bootsstau im Höchster Hafen ©REW
Boote wassern in Höchst

Am Karsamstag wurden in Höchst bei übergehendem Mond die Boote gewassert.

Höchst. So eine Jacht sieht ja schon im Wasser ziemlich beeindruckend aus, aber außerhalb des Wassers wirkt sie richtiggehend riesig. In der Luft zu bewundern waren Motor- und Segeljachten am Samstagmorgen beim Höchster Hafen. Dort wurden zehn davon “glupft”, wie die Bötler sagen, was heißt: mit Hilfe eines Krans zu Wasser gelassen.

Kranen nach Plan
Schiff für Schiff hievte der orange Kran ein Schiff nach dem anderen ins Hafenbecken. Damit dabei nicht das Chaos ausbricht, gab es einen angefertigten Plan vom Hafenmeister Heinz Adenberger: “Das ist eine Liste mit den zehn zu wassernden Booten, wer wann dran ist. Dass das alles seine Ordnung hat!” Damit es auch nicht allzu lange dauert, halfen alle Anwesenden fleißig mit: Boot verschnüren, Seil halten, Masten aufstellen.
Eines davon wurde in Höchst nur gewassert, hat seine Heimat aber eigentlich in Gaißau. Dort ist es speziell für Segelboote momentan allerdings fast unmöglich, vom Hafen in den See zu kommen. Deshalb ist es jetzt in Höchst auf einem Winterplatz angelegt, bis der Pegel steigt.

Mondphase wichtig
Organisiert hat das Wassern der Verein Wassersportfreunde Fischerinsel, und der ausgesuchte Tag war kein Zufall: Bei den Bötlern geht es da nämlich um den Mond. Wenn der Mond übergehend ist, kommt angeblich nicht so viel Wasser ins Schiff, und das, das doch reinkommt, trocknet schneller wieder auf. Noch wichtiger als den Motorbootbesitzern ist das den Segelschiffinhabern, weil davon noch mehrere aus Holz gefertigt sind. Angeblich berücksichtigen auch gute Bootsbauer den Mond, wenn sie das Holz für ihre Boote schlagen. Einzig Heinz Adenberger sah das nicht so eng: “Wenn sie es denn bei einem speziellen Mond reintun wollen, bitteschön. Mir ist das egal, ich schau da nicht drauf. Und überhaupt: Wenn alle Häfen hier am See auf den Mond schauen würden, ginge das ja gar nicht. Dann würden ja alle am gleichen Wochenende wassern!”
Während auf der einen Seite der Kran seinen Dienst tat, waren auf der anderen Seite die Selbermacher am Werk: Bei der Rampe wurden die kleineren Boote zu Wasser gelassen, ohne großen Aufwand. Einfach nur rückwärts hingefahren, Anhänger ins Wasser, Boot schwimmt. Natürlich braucht es dabei ebenfalls einen Helfer, der das Boot am Seil festhält. Einer, der sein Boot so in den See verfrachtete, war Walter Brunner. Er hat danach aber nicht angelegt, sondern ist sofort zur ersten Ausfahrt. Und warum genau an diesem Tag? “Der Mond ist momentan gut!”

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