Bei der neuen Fluglinie Peoples Viennaline des Vorarlbergers Markus Kopf, dem auch der Flughafen St. Gallen-Altenrhein gehört, werden derzeit die letzten Vorbereitungen für den Start getroffen. D. h., ab 28. März werden dann die AUA und die Peoples Viennaline parallel nach Wien fliegen. Die dann gegebene Wettbewerbssituation wird den Fluggästen zugutekommen. Denn, so bekräftigt Kopf im VN-Gespräch, es bleibt dabei. Am 28. März um 6.30 Uhr hebt der erste Flieger von uns von Altenrhein nach Wien ab. Andererseits wurde auch seitens der AUA mehrfach gegenüber den VN bestätigt, an dieser Destination festhalten zu wollen.
Angeliefert soll das Flugzeug für die Peoples Viennaline, ein Embraer-170-Jet mit 76 Sitzen, der von der Finnair gekauft wurde, nach einem größeren Check zehn Tage vorher. Die Maschine wurde 2006 gebaut. Kopf stellt klar: Alle unsere geplanten Rotationen und die Slots (Zeitfenster für Landung und Start auf dem Flughafen Wien) sind von der Austro Control, der Österreichischen Gesellschaft für Zivilluftfahrt, bereits bestätigt. Wir haben also unsere Hausaufgaben gemacht. Und: Das Aircraft Operators Certificate, also die eigentliche Lizenz zum Fliegen, die ebenfalls von der Austro Control ausgestellt wird, bekommen wir erst, wenn das Flugzeug da ist. Sollte es mit der Erteilung Probleme geben, dann erfährt man das in der Regel zwei Monate vorher. D. h., wir würden das jetzt schon wissen. Und da das nicht der Fall ist, wird alles problemlos verlaufen. Ab Ende Jänner werde dann auch die Buchungsmaschine in Betrieb gehen. Dann sind Peoples-Airline-Flüge im Internet buchbar. Ab Ende Jänner gibt es auch innerhalb der Buchungsmaschine ein eigenes Portal für die Reisebüros und zusätzlich wird noch ein Callcenter eingerichtet, kündigt Kopf an. Auch die Crew wurde bereits rekrutiert. Eingestellt wurden fünf Captains, die bereits seit mindestens zehn Jahren Altenrhein angeflogen sind. Sie kommen alle von der AUA, von der sie mit einem Golden Handshake verabschiedet wurden. Flugbetriebsleiter (Chefpilot) ist Markus Raich, die weiteren Captains sind Peter Stark, Oskar Neudorfer, Michael Halmschlager und Willi Neubauer. Dazu kommen noch vier Kopiloten (First Officers) und zehn Flugbegleiterinnen. Für die Technik der Peoples Viennaline wird Alexander Türk verantwortlich sein. Er war schon technischer Leiter bei der Rheintalflug.
Chef- Steward ist der Vorarlberger Marc Frick, der derzeit noch bei der Swiss beschäftigt ist. Die Ausbildung der Piloten und Flugbegleiter wird von Fly Niki durchgeführt. Diese Gesellschaft wird auch die Wartung des Flugzeugs übernehmen und auch dann einspringen, wenn aus irgendeinem Grund (z. B. Wartung, Pannen) der Embraer-Jet der Peoples Viennaline einmal nicht zur Verfügung stehen sollte. Wobei Kopf unterstreicht, dass Maschinen dieses Typs eine Verlässlichkeit von 99,8 Prozent aufweisen. Verhandlungen mit mehreren möglichen Anbietern laufen derzeit noch, was das Handling auf dem Flughafen Wien, also die Entladung, Passagierabfertigung usw. betrifft. Massiv verbessern will Kopf auch die Busverbindung von Altenrein nach Vorarlberg. Dazu werden zwei Busse mit je neun Sitzen eingesetzt.
Verhältnis zur AUA
Nicht viel Neues gibt es im Verhältnis der Peoples Airline zur AUA. Kopf dazu: Die AUA wird auf der fünfjährigen Kündigungsfrist bestehen, die ihr für die kommenden fünf Jahre noch die Flüge Wien-Altenrhein ermöglicht. Andererseits bestehen wir auf der Vereinbarung mit der AUA vom 28. Juni 2010, bestätigt von Herrn Elton D. Souza am 26. August 2010, wonach die AUA die Aufgabe der Linie AltenrheinWien per 27. März 2011 zusagt. Und er ergänzt: Wir sind offen für weitere Gespräche und hoffen auf eine vernünftige Lösung im Sinne dieser Vereinbarung. Die AUA hat die Gespräche mit uns abgebrochen, und zwar sehr zu unserem Bedauern. Wir sind aber auch bereit, fünf Jahre lang parallel mit der AUA zu fliegen.
AUA will Gebührensenkung
Die AUA forderte gestern eine Senkung der Flughafengebühren in Altenrhein. Wenn die Peoples Viennaline fliege, stiegen die Einnahmen des Flughafens bei sinkenden Stückkosten, wird die Forderung begründet. Die Senkung müsse gleichberechtigt für alle Airlines kommen, das schreibe das Wettbewerbsrecht vor, so die AUA weiter. Markus Kopf wollte dazu gestern keine Stellungnahme abgeben.