In seiner Time-Lapse-Karte visualisiert Milan R. Vuckovic alle Terroranschläge vom 1. Dezember 2000 bis zum 13. November 2015 – dem Tag der Anschläge von Paris -, die mehr als 20 Menschen das Leben kosteten. Inspirieren ließ er sich dabei von Isao Hashimoto’s Arbeit “1945-1998”. Wie “Vice” berichtet, trug der 27-Jährige die Daten des umfassendensten Online-Archivs zum Thema Terrorismus, dem US-amerikanischen “National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism”, zusammen, fügte aktuelle Daten verschiedener Nachrichtenagenturen hinzu und diese zu einer Time-Lapse-Karte zusammen.
Dabei erhebt der Student keineswegs Anspruch auf Vollständigkeit und räumt ein, dass Fehler gerade aufgrund der großen Datenmenge nicht ausgeschlossen sind. So seien in der Datenbank in manchen Fällen nur Mindest-Angaben der Opferzahlen zu finden, wodurch etwa die Bombenanschläge von Istanbul aus dem Jahr 2003 gar nicht erst aufscheinen. Auslegungssache sei dabei auch die Frage, wann genau es sich um eine terroristische Organisation handle, abhängig vom Zeitpunkt und dem Ort.
“Terrorismus führt nicht zum Ziel, das hat uns die Geschichte gezeigt”
Und die Botschaft? Vuckovic gehe es vordergründig nicht um eine akribische Auflistung von Zahlen und Fakten, sondern vor allem darum, zu zeigen, dass Terrorismus zum Scheitern verurteilt sei. Vor Terror abschrecken könne nur Bildung und Wissen. Gegenüber “Vice” unterstreicht er dementsprechend: “Terrorismus führt nicht zum Ziel, das hat uns die Geschichte gezeigt.” So heißt es auch am Ende des Videos: “In den letzten 150 Jahren hat keine terroristische Organisation ihr Ziel erreicht. Lassen wir es dabei.” Die letzte Sequenz, der Zusammenstellung wie zum Trotz gegenübergestellt: ein Peace-Zeichen.
Milan Vuckovic resümiert: “Während des Arbeitsprozesses habe ich viel über das Wesen der Nachrichten über globalen Terrorismus gelernt. Beim Studieren persönlicher, individueller Erlebnisse und herzzerreißender Geschichten änderte das Projekt meine Sichtweise dieses täglichen Phänomens grundlegend. Weil Terrorismus mehrdeutig ist, lehrten mich meine Nachforschungen auch, das es so etwas wie eine perfekte Datenbank des Terrors nicht geben kann. So sollte dieses Video auch verstanden werden – als etwas, das einen oberflächlichen Eindruck eines Aspekts unseres Lebens bietet.” (red)