Als Elf jähriger kam er an das fürstbischöfliche Vinzentinum in Brixen, das er 1907 mit der Matura abschloss. Er studierte dann an den Universitäten Innsbruck, Freiburg (Schweiz) und Graz. Wieder in Innsbruck, legte er 1912 die Lehramtsprüfung für Italienisch und Französisch ab, die er noch (1924) durch eine Prüfung für Englisch erweiterte und durch das Doktorat der Philosophie krönte. In Innsbruck begann er seine Lehrtätigkeit (1912-1914), meldete sich aber sofort bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges als Freiwilliger zum Kriegsdienst. Was heute vielen völlig unverständlich erscheint, für Richard Benzer mit seiner tief begründeten Liebe zum Vaterland Österreich und der starken Bindung an das Kaiserhaus war dieser Einsatz selbstverständlich. Er war an der Südfront eingesetzt, und in seinen zwei Erinnerungsbänden “Lustiges und Leidiges aus trüben Tagen” hat er seine Erlebnisse und Erfahrungen festgehalten. Trotz hoher Kriegsauszeichnungen (unter anderen die Goldene Tapferkeitsmedaille) war der Offizier Richard Benzer seinem Wesen gemäß ein gütiger, friedliebender Mensch, und er kehrte nach dem Krieg als überzeugter Pazifist nach Hause zurück. Im Herbst 1918 begann er seine Unterrichtstätigkeit am Gymnasium in Bregenz, wo er Italienisch, Französisch, Englisch und mit besonderer Vorliebe auch Philosophie lehrte. Er wirkte an dieser Schule bis zu seinem Übertritt in den Ruhestand im Jahr 1953. In Bregenz hatte er auch seiner Familie ein schönes Eigenheim geschaffen.
Robert-Koch-Straße
1953 benannt. Verbindung von der Nibelungenstraße zur Rheinstraße.
Dr. Robert Koch 1843-1910
Dem Deutschen Dr. Robert Koch gelang es, die Erreger des Milzbrandes an verendeten Tieren festzustellen. Jahrelang untersuchte er mit seinem Mikroskop das Blut der verendeten Tiere. Schließlich entdeckte er zwischen den Blutkörperchen winzig feine Stäbchen (Bazillen) und wies der erstaunten Welt nach, dass nur sie als Krankheitserreger in Frage kamen. Unermüdlich machte der Arzt und Forscher “Jagd auf die Mikroben”. Er unternahm Reisen nach Ägypten und Indien, um dem Erreger der Cholera auf die Spur zu kommen, der in diesen Ländern wütete. Schließlich gelang es ihm, den Cholera-Bazillus festzustellen und dazu noch den Tuberkel-Bazillus zu entdecken. In Berlin entstand das Robert-Koch-Institut, das bis zum heutigen Tag segensreich für die Menschheit wirkt. 1905 erhielt der Arzt den Nobelpreis für Medizin. Klärung der bürgerlichen Gesellschaft hin und ahnt seherhaft die Katastrophen, die nun in unseren Tagen sogar die Existenz der Menschheit bedrohen. Es bleibt nach Musils Worten nur die Hoffnung auf “Eroberer der Täler der seelischen Fruchtbarkeit”.
Quelle: Kulturkreis Hohenems