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Die Straßen von Hohenems und ihre Geschichte (Teil 21)

VOL.AT stellt die Straßen in Vorarlberg in einer großen Serie vor.  Im Bild die Goethestraße.
VOL.AT stellt die Straßen in Vorarlberg in einer großen Serie vor. Im Bild die Goethestraße. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen in Vorarlberg in einer großen Serie vor. Gießenweg1960 benannt. Abzweigung südlich der Hohenemser Ache von der Lustenauer Straße. Sackgasse. Privatweg.
Gießenweg, Gilmstraße und Goethestraße

Der Gießen oder Gießenbach entspringt im sagenumwobenen “Bodenlosen Loch” auf Götzner Gemeindegebiet, nahe der Grenze zu Altach. Dort sprudelt eine recht ergiebige, klare Quelle im “Mösle” aus dem Boden und fließt in Richtung Altach. Die Altacher nannten und nennen diesen Bach Gill- oder Güllbach, der bis nach dem Ersten Weltkrieg offen durch die Parzellen Brols, Hanfland und Unterdorf rann, den Altachern sein quell klares Wasser für Haus und Stall anbietend. In den zwanziger Jahren wurde der Gillbach, der zum Beispiel zwischen der Kirche und dem Pfarrhof offen dahinfloss, in den dichtverbauten Ortsteilen verrohrt. Erst unterhalb der Parzelle Unterdorf fließt der Bach auch heute noch wieder offen dahin und heißt dort seit damals Gießen. Bei der Brücke, wo der Weg von der Kapelle in Bauern ins “Sand” hinausführt, kommt der Gießen auf Hohenemser Gemeindegebiet. Nach etwa 400 Metern nimmt er oberhalb der Rheinfährestraße die Hohenemser Ache auf und mündet im Bereich der Rheinhofstraße – Landwirtschaftsschule in den Koblacher- beziehungsweise den Rheintal-Binnenkanal. Gießen ist ein urdeutsches Wort, im Althochdeutschen hieß es “giozo”, im Mittelhochdeutschen “gieße” und bezeichnet ein fließendes Gewässer. Daher gibt es im deutschen Sprachraum manchen “Gießen”. Nach Dr. Josef Zehrer wurden mit “Gießen” Gerinne bezeichnet, die schon in alter Zeit von den Leuten “gelenkt”, zugeleitet und auch begradigt wurden, ein Umstand, der für den Altacher-Hohenemser Gießen sicher zutraf, denn er brachte aus seinem Quellgebiet im “Mösle” den Bewohnern von Altach und Emsbauern einst quellfrisches Wasser vor die Häuser. Dass man dazu den Bachlauf da und dort etwas änderte, ist nur zu verständlich.

Gilmstraße
1909 benannt. Abzweigung von der Bahnhofstraße. führt zu zwei großen Wohnbläcken mit 35 Eigentumswohnungen. Sackstraße. Privatstraße. Hermann von Gilm 1812-1864 Der Dichter wurde in Innsbruck geboren, da seine Eltern aber Feldkircher waren, besuchte er im Studierstädtle das Gymnasium. In Innsbruck studierte er Rechtskunde und war dann in verschiedenen Ämtern in Schwaz, Bruneck, Wien und Linz tätig. Hermann von Gilm war als Lyriker eine weiche Natur, dem alles Erleben, jeder Eindruck zum feinsinnigen Lied wurde; Natur, Liebe, Geselligkeit und Freiheitsbegeisterung gaben ihm Anregungen: “Märzveilchen”, “Sommerfrischlieder”, “Schloss Taufers”, “Schützenlieder”. Vor seinem frühen Tod ordnete er seine zahlreichen Gedichte, die in Wien herausgegeben wurden.

Goethestraße
1909 benannt. Verbindung von der Bahnhofstraße zum neuen Postamt und weiter zur Schilletallee. Johann Wolfgang Goethe 1749-1832. In einem wohlhabenden Bürgerhaus in Frankfurt am Main wuchs er auf: “Vom Vater hab’ ich die Statur – Des Lebens ernstes Führen – Von Mütterchen die Frohnatur – Die Lust zu fabulieren.”

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