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Die Straßen von Hohenems und ihre Geschichte (Teil 30)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
Herrenriedstraße, Im Sand, In der Rossa

Herrenriedstraße
1909 benannt. Vor dem Bau der Eisenbahnunterführung der Rudolf-von-Ems-Straße zweigte die Herrenriedstraße unmittelbar nach dem Bahnschranken zwischen der Kaulbachstraße und der Rudolf-von-Ems-Straße entlang der Bahnlinie ins Herrenried ab. Nach Inbetriebnahme der Bahnunterführung im Herbst 1974 wurde der Schranken aufgelassen, und seither erfolgt die Zufahrt zur Herrenriedstraße über die Nibelungenstraße. Die Herrenriedstraße ist in Richtung Rudolf-von-Ems-Straße zur Sackstraße geworden.

Im Sand
1960 benannt. Abzweigung von der Rheinfähre. Sackgasse. Privatweg. Die Straße hat ihren Namen von einer verhältnismäßig großen Flur, die ihren Namen wiederum von den Ablagerungen der vielen Rheinüberschwemmungen hat. In grauer Vorzeit reichte der Bodensee bis nach Sargans hinauf und vereinigte sich dort mit dem Walensee und dem Zürichsee. Der Boden des Rheintales lag, wie eine Tiefbohrung beim ehemaligen Gasthaus zum “Landhaus” ergab, rund 180 Meter unter dem heutigen Meeresspiegel. In diesen See schob der Rhein die Schuttmassen aus den Bergen immer weiter vor, sodass sich mit der Zeit ein Rücken bildete. Daneben entstanden einzelne abgeschnittene Seen, die entweder durch weitere Ablagerungen des Rheins infolge einer Laufänderung aufgefüllt wurden oder vertorften. Die riesigen Torfschichten beiderseits des Rheins sind heute noch Zeugen hierfür. Noch vor 2000 Jahren dürfte das Rheintal total versumpft gewesen sein, denn der römische Schriftsteller Strabo schrieb um die Zeit Christi, der “Rhenus” wälze sich durch Sümpfe in einen See.

Je mehr sich das Bett des Rheins hob, desto mehr drangen die Kieslager gegen den Bodensee vor und überlagerten den Sand und Schlamm, der sich vorher dort abgesetzt hatte. Mit der Anhebung der Höhe des Flussbettes stieg aber in zunehmendem Maß die Gefahr von Ausbrüchen und Überschwemmungen. Die anliegenden Gemeinden konnten sich nur durch ständige Wuhrbauten gegen den ungestümen Fluss wehren. Diese verursachten den Gemeinden solche Lasten, dass sie darunter fast zusammenbrachen. Trotzdem durchbrach der Rhein immer wieder seine Dämme, erstickte die Fluren in wochenlang liegenden Seen und verwüstete weite Flächen durch Kies, Sand und Schlamm. In Lustenau wurde die Pfarrkirche zweimal, 1206 und 1548, von den tobenden Fluten weggerissen.

In der Rossa
1950 benannt. Verbindung von der Zieglerstraße zum Stockenweg mit drei Seitenstraßen. Der Name stammt von einer alten Flurbezeichnung. Dort waren in früheren Zeiten eine Reihe von kleinen Wassertümpeln, in die Hanf und Flachs eingelegt wurde. Ursprünglich hieß das Gebiet Roßen oder 1614 Rosen. Später wurde hier Lehm abgegraben, wodurch tiefe Löcher entstanden. Diese wurden nach dem Zweiten Weltkrieg ausgeebnet, dann wurde mit der Verbauung begonnen.

Quelle: Kulturkreis Hohenems

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