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Die Straßen von Hohenems und ihre Geschichte (Teil 33)

VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor.
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. ©Emir T. Uysal
VOL.AT stellt die Straßen Vorarlbergs in einer großen Serie vor. Kaiser-Franz-Josef-Straße1909 benannt. Bundesstraße 190, führt vom Schlossplatz bis zum Ortsende Richtung Götzis. Im Volksmund wird sie oft auch "Hauptstraße" genannt. Franz Josef I.
Kaiser-Franz-Josef-Straße, Kaiserin Elisabeth Straße, Kaiser Josef Straße

1830-1916

Dieser bedeutende Herrscher wurde im August 1830 im Schloss Schönbrunn bei Wien geboren und musste bereits mit 18 Jahren die Verantwortung für das Reich übernehmen. Volle 68 Jahre führte er in oft schweren Zeiten die Völker seines Reiches. Es war am Anfang wie am Ende seiner Regierungszeit von Kriegen gezeichnet. Dazwischen aber lag eine lange Zeit äußeren Friedens und ruhiger Entwicklung. Wenn wir von der alten Donaumonarchie Österreich-Ungarn sprechen, dann steht unwillkürlich auch das Bild des alten Kaisers Franz Josef vor unseren Augen. Er wurde nicht nur für Österreich, sondern für ganz Europa das Sinnbild des einstigen Kaiserreiches. Schwere Schicksalsschläge machten ihn zu einem einsamen Menschen. Sein einziger Sohn, Kronprinz Rudolf, nahm sich das Leben. Seine Gattin, die bayrische Prinzessin Elisabeth, wurde in der Schweiz ermordet, sein Bruder Maximilian, Kaiser von Mexiko, wurde von Aufständischen erschossen. Ein gütiges Geschick bewahrte ihn davor, auch das Ende seines Reiches zu erleben. Er starb am 21. November 1916, zwei Jahre vor dem Ende des Ersten Weltkrieges und dem damit verbundenen Untergang der Donaumonarchie.

 

Kaiserin-Elisabeth-Straße
1909 benannt. Abzweigung von der Bahnhofstraße. Führt am alten Spital vorbei und mündet in die August-Reis-Straße.

Elisabeth, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn 1837-1898

In Possenhofen am Starnberger See hat sie ihre Jugend verbracht. Als Spross einer Nebenlinie des bayrischen Königshauses konnte sie ihr Leben heiter und unbekümmert gestalten. In ihrem 16. Lebensjahr lernte sie den um sieben Jahre älteren Kaiser Franz Josef kennen. Eigentlich war er gekommen, um sich mit ihrer Schwester zu verloben, doch nach wenigen Tagen war Elisabeth seine Braut und einige Monate später Kaiserin von Österreich. Als sie sich am Hof endlich die gebührende Stellung errungen hatte, zeigte sie sich wahrhaft als Kaiserin. Besonders in Ungarn genoss sie große Volkstümlichkeit. In Hohenems erinnert das Kaiserin-Elisabeth-Krankenhaus an diese große Frau. Dieser Bau wurde in den Jahren 1906/07 nach den Plänen des Architekten Hans Kornberger an dieser Straße errichtet und zählt heute zu den architektonisch wertvollsten Bauwerken unserer Stadt. Nach dem Drama von Mayerling, dem tragischen Tod ihres Sohnes Rudolf (1889), führte sie ein ruheloses Wanderleben. An den Ufern des Genfer Sees wurde die Kaiserin im September 1898 von einem italienischen Anarchisten ermordet.

 

Kaiser-Josef-Straße
1909 benannt. Abzweigung von der Kaiser-Franz-Josef-Straße, mündet in die Wildbachstraße.

Josef II. 1741-1790

Josef 11. war der hochbegabte Sohn des römischen Kaisers Franz Stefan von Lothringen und seiner berühmten Gemahlin Maria-Theresia. Er wurde im März 1741 in Wien geboren und bereits mit 24 Jahren zum römisch-deutschen Kaiser gewählt. Schon früh lernte Josef die Aufgaben und Pflichten eines Herrschers kennen. Der Dichter Gotthold Ephraim Lessing nannte ihn den “Menschenfreund auf dem Kaiserthron”. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1780 trieb es ihn, alle seine Pläne mit einem Schlag zu verwirklichen. Seine Untertanen erkannten den Segen seiner Verordnungen nicht sofort und leisteten ihm heimlich Widerstand. Deshalb versuchte er, seinen Willen unbedingt durchzusetzen. Sein Grundsatz hieß allerdings: “Alles für das Volk, nichts mit dem Volk”. So entstand sehr bald eine heftige Verbitterung gegen den menschenfreundlichen und gütigen Reformator. Um seine Untertanen in ihrem Lebensraum kennenzulernen, unternahm er weite Reisen durch seine Ländereien. Josef wollte unerkannt bleiben, weshalb er unter verschiedenen Pseudonymen reiste: zum Beispiel als Graf von Falkenstein oder auch als Graf von Hohenems. Die Grafschaft Hohenems war in der Regierungszeit Maria-Theresias im Jahr 1765 an das Habsburgerreich gefallen. Josef II. musste noch auf dem Sterbebett viele seiner gutgemeinten Reformen widerrufen. Er starb am 20. Februar 1790 in Wien. Er gilt heute als hervorragender Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, der zwar selbstherrlich regierte, aber in allen Neuerungen nur das Wohl seiner Untertanen wollte.

Quelle: Kulturkreis Hohenems

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