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Dieter Egger ist neuer Chef im Emser Rathaus

Blauer Rauch auf dem Schlossplatz kündete um 13.45 Uhr vom blauen Wahlsieg.
Blauer Rauch auf dem Schlossplatz kündete um 13.45 Uhr vom blauen Wahlsieg.
Der freiheitliche Bürgermeisterkandidat gewann klar mit einem Vorsprung von 11,5 Prozent
Bilder vom Wahlsonntag

Hohenems. Mit der Bürgermeister-Stichwahl am vergangenen Samstag ist die seit dem Zweiten Weltkrieg andauernde Äre der schwarzen Stadtoberhäupter in Hohenems zu Ende gegangen. Dieter Egger eroberte für die Freiheitlichen den Bürgermeistersessel in der Nibelungenstadt.

Der blaue Landesparteiobmann setzte sich mit 55,75 Prozent klar gegen den Amtsinhaber Richard Amann durch, der es auf 44,25 Prozent der abgegebenen Stimmen brachte. Egger siegte in allen Wahlsprengeln mit Stimmenanteilen zwischen 53,10 und 65,09 Prozent, Amann hatte nur bei den Briefwahl-Stimmen die Nase mit 55,75 Prozent vorne. Die Wahlbeteiligung sank gegenüber der ersten Bürgermeister-Direktwahlam 15 März dieses Jahres leicht von 64,4 auf 61,74 Prozent.

Blauer Rauch vor der Löwen Bar, wo die Freiheitlichen ihre Wahlparty feierten, zeigte um 13.45 Uhr den blauen Wahlsieg an, der Jubel von Eggers Anhängern war auch im Medienzentrum auf der anderen Seite des Schlossplatzes nicht zu überhören. Emsigen-Chef Bernhard Amann, seit Jahren der härteste Gegner der freiheitlichen Politik in Hohenems und das erklärte Feindbild Nummer 1 der Egger-Anhänger, wagte sich als erster politischer Gegenspieler in die Höhle des Löwen um Dieter Egger zum Wahlsieg zu gratulieren.

Dieser zeigte nach der „Anspannung bis zum Schluss große Erleichterung“ über den Wahlausgang. Er wolle nun die im Wahlkampf entstandenen Gräben zuschütten und die Arbeit auf eine solide Sachbasis stellen, erklärte Egger, der als Gründe für seinen Wahlerfolg einerseits den „großen Wunsch der Bevölkerung nach Veränderung“ und andererseits eine „klare Absage an die Gesetzesbrüche und Unregelmäßigkeiten bei der letzten Wahl“ sah. Den Klubobmann der Freiheitlichen im Landtag werde er baldigst abgeben, den Landesparteiobmann werde er im Laufe des nächsten Jahres zurücklegen, einfacher Landtagsabgeordneter will Egger aber bleiben.

„Ende der Vorstellung“

Für Richard Amann, der nach der verlorenen Bürgermeister-Stichwahl nach elf Jahren den Chefsessel im Hohenemser Rathaus räumen muss, beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Mit „Ende der Vorstellung“ kommentierte der scheidende Bürgermeister verständlicherweise enttäuscht den Wahlausgang. Er habe gerne für Hohenems, das sich iun den letzten zehn Jahren gut entwickelt habe, gearbeitet, so Richard Amann, der auch aus der Stadtvertretung ausscheiden und sich nun ganz ins Privatleben zurückziehen wird, weiter. Für Vizebürgermeister Bernhard Amann wird sich die ÖVP nun neu aufstellen müssen.

„In der Sadtvertretung und im Stadtrat haben wir weiterhin zusammen mit der ÖVP und der SPÖ die Mehrheit“, stellt der Emsigen-Chef den Freiheitlichen, die seit dem März 16 der 36 Mandatare im Gemeindeparlament stellen, schon einmal die Rute ins Fenster. „Wir werden sehen, wie eine Zusammenarbeit mit der FPÖ möglich ist, nachdem Egger in seinem ein Jahr dauernden Wahlkampf verbrannte Erde hinterlassen hat“, so Bernhard Amann weiter. Er werde mit seiner Fraktion jedenfalls das „andere Hohenems“ repräsentieren.

„Dass ein Vertreter der Strache-FPÖ neuer Bürgermeister von Hohenems wird, ist bedauerlich, aber zu akzeptieren. Trotzdem bin ich sehr entspannt, denn Dieter Egger hat in der von den Emsern gewählten Stadtvertretung und damit auch im Stadtrat keine Mehrheit. Er wird also ein Bürgermeister ohne große Gestaltungsmöglichkeiten sein“, kommentiert SPÖ-Stadtvertreter Gerhard Unterkofler den Wahlausgang. Er glaube auch nicht, dass es in Hohenems zu einem Stillstand kommt. „Die SPÖ wird wie bisher in Sachfragen mit allen Parteien zusammenarbeiten. Da ändert sich für uns nicht viel“, so Unterkofler abschließend.    

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