In der Wiederholung des diesjährigen Australian-Open-Finales machte Murray nie den Eindruck, Djokovic gefährden zu können. Er bewegte sich schlecht und schien sich nie wohlzufühlen auf dem Platz. Der Schotte geriet rasch 0:3 bzw. 1:5 in Rückstand. Nach nur 1:28 Stunden feierte Djokovic den überraschend glatten Erfolg, schon der sechste hintereinander gegen Murray seit Wimbledon 2013.
Der 27-jährige Brite bekundete augenscheinlich Mühe mit der frühen Match-Zeit (11.00 Uhr Ortszeit). Immer wieder beklagte er sich lautstark bei seiner Entourage, dass er den Ball nicht spüre und nie um diese Zeit trainiert habe. Eine erstaunliche Aussage für einen Spieler mit seiner Erfahrung, zumal er in dieser Woche immer am Tag und bei Sonnenschein gespielt hatte. Nur sieben Winner, aber 29 unerzwungene Fehler sprechen Bände, auch der nicht geforderte Djokovic bot keine besonders gute Leistung.
Letztlich zählt für den Serben aber wohl weit mehr, dass er ohne Satzverlust im Endspiel steht und nun auf seinen vierten Titel in Indian Wells nach 2008, 2011 und 2014 losgeht.
Roger Federer komplettierte dann das Traumfinale in Indian Wells. Nach 1:26 Stunden setzte sich Federer gegen Nadal-Bezwinger Milos Raonic letztlich sicher mit 7:5,6:4 durch und gewann damit im zehnten Duell mit dem Kanadier zum neunten Mal.
Federer erhält damit Gelegenheit, sich in der Wiederholung des Vorjahresfinales für die 3:6,6:3,6:7(3)-Niederlage gegen Djokovic zu revanchieren. Der 33-jährige Schweizer geht auf seinen fünften Titel in der kalifornischen Wüste nach 2004, 2005, 2006 und 2012 los und hofft auf seinen insgesamt 85. Titel.
Im Head-to-Head mit dem sechs Jahre jüngeren Serben führt Federer mit 20:17-Siegen. Der Eidgenosse hat das bisher einzige Duell in diesem Jahr im Finale von Dubai mit 6:3,7:5 für sich entschieden. Für Djokovic geht es nicht nur um seinen vierten Indian-Wells-Siegerscheck, sondern um seinen 50. ATP-Titel.