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Dopingvorwurf gegen Chicago-Marathonsiegerin

Rita Jeptoo ist das Lachen wohl vergangen
Rita Jeptoo ist das Lachen wohl vergangen
Eine der besten Marathonläuferinnen der Welt muss sich einem Dopingvorwurf stellen. Die Kenianerin Rita Jeptoo (33) soll laut dem kenianischen Verband am 25. September bei einer Trainingskontrolle positiv auf eine verbotene Substanz getestet worden sein. Jeptoo gewann in den vergangenen zwei Jahren die Marathons in Chicago und Boston und bezeichnete die Vorwürfe als "Lügen".


“Die World Marathon Majors sind enttäuscht zu erfahren, dass Rita Jeptoo offensichtlich einen positiven A-Test hatte”, hieß es in einer Mitteilung. Eine für 2. November vorgesehen gewesene Auszeichnung Jeptoos durch die World Marathon Majors für den Gewinn der World-Marathon-Majors-Serie wurde bis zu einer IAAF-Entscheidung verschoben.

Nächste Woche soll entschieden werden, ob Jeptoo eine B-Probe beantragt. In den vergangenen zwei Jahren sind zumindest 36 Athleten und Athletinnen aus Kenia des Dopings überführt worden.

Federico Rosa, Agent der Siegerin des Chicago-Marathons, hat der Nachrichtenagentur dpa am Freitag bestätigt, dass Jeptoo positiv getestet worden ist. Die A-Probe habe ein positives Ergebnis ergeben, das Resultat der B-Probe stehe noch nicht fest. Jeptoo wurde nach Angaben ihres Beraters im Training vor dem Siegeslauf in Chicago am 12. Oktober getestet.

Jeptoo hatte am 12. Oktober den Chicago-Marathon in 2:24:35 Stunden gewonnen. Bereits im April war sie in Boston erfolgreich und besonders schnell gewesen: In 2:18:57 Stunden lief sie einen Streckenrekord und die schnellste Zeit des Jahres. Durch je zwei Siege in Boston und Chicago hatte die 33-Jährige auch souverän die World-Marathon-Majors-Serie 2013/2014 gewonnen – verbunden mit einem Preisgeld von einer halben Million Dollar. Nie zuvor hatte eine Läuferin die Serie mit der Maximalpunktzahl von 100 Zählern aus vier Rennen für sich entschieden.

Welche Substanz in der Urinprobe gefunden wurde, ist nicht bekannt. Sollte sich der Verdacht bewahrheiten und sie wegen Dopings gesperrt werden, würde die Äthiopierin Mare Dibaba nachträglich zur Chicago-Siegerin aufsteigen. Sie war als Zweite in 2:25:37 Stunden ins Ziel gekommen.

Rätselhaft ist, warum Jeptoo rund zwei Wochen nach dem Doping-Test überhaupt noch in Chicago starten konnte. Unabhängig davon ist dies für die World Marathon Majors bereits der zweite zurzeit rechtlich noch ungeklärte Fall einer Siegerin. In diesem Frühjahr war bekannt geworden, dass die Russin Lilija Schobuchowa, die die WMM-Serien 2009/2010 und 2010/2011 für sich entschieden und dreimal den Chicago-Marathon gewonnen hatte, des Dopings überführt worden war. Gegen ihre Disqualifikation hat die Russin allerdings rechtliche Schritte eingelegt.

Die World Marathon Majors haben sich von Beginn an stark im Kampf gegen Doping engagiert. Alle Eliteathleten, die bei einem WMM-Rennen starten, müssen sich auch einem Bluttest stellen. “Positiv getestete Athleten können keine WMM-Serie gewinnen und dürfen zukünftig nicht mehr bei einem WMM-Rennen starten”, teilte die WMM mit.

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