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Drahdiwaberl-Urgestein Stefan Weber wird 65

Stefan Weber wird 65.!
Stefan Weber wird 65.! ©APA
Happy Birthday! Stefan Weber, Sänger und Chef der Wiener Skandalrockband Drahdiwaberl, feiert am 8. November seinen 65. Geburtstag.

“Ich glaube, die Jane Fonda hat einmal gesagt, sie freue sich über jede Runzel. Ich freu mich net”, hatte sich Stefan Weber bereits zum 60. im APA-Interview skeptisch bezüglich Alterungsspuren gezeigt. Seit einigen Jahren ist er noch dazu von seiner Parkinsonerkrankung gezeichnet.

Der Werdegang von Stefan Weber

Geboren und aufgewachsen ist Stefan Weber in Wien, nach eigener Aussage “in einem kommunistischen Elternhaus”. Ebenfalls gesellschaftspolitisch bewegt, beteiligte sich Weber als Jugendlicher an der Besetzung der Kunstakademie, wobei zeitgleich die Leidenschaft zur Musik im späteren Rocker erwuchs.

1966 gründete er die Gruppe Webbb’s Crew, bevor 1969 aus der Tradition der 68er-Bewegung die Band Drahdiwaberl entstand. Schon bald wurde die Gruppe mit ihren politischen Liedern und der grellen, mitunter obszönen Show bekannt – gemäß der Idee, sich als wildeste Band Österreichs zu positionieren.

Parallel zu den Wiener Aktionisten gestalteten sich die Konzerte der Formation als Materialschlacht, bei der die Zuhörer mit Nahrungsmitteln beworfen wurden, weshalb die Auftritte nicht selten in Verhaftungen und Gerichtsverfahren mündeten. Zugleich begründeten Musiker wie Falco, Helmuth Bibl oder Thomas Rabitsch bei Drahdiwaberl ihre Karrieren. Und auch die Jazz Gitti war lange Mitglied – ebenso wie Tochter Monika, welche die Rolle als Akteurin von Stefan Webers Frau übernommen hatte.

Stefan Weber ist im Drahdiwaberl-“Ruhestand”

Dennoch ließ die erste Albumveröffentlichung der wilden Truppe einige Zeit auf sich warten: 1981 erschien mit “Psychoterror” die erste Platte, bevor Stefan Weber 1983 im Duett mit Lukas Resetarits mit der Single “Lonely” (vom Album “Werwolfromantik”) gar die Spitze der heimischen Charts erklomm.

Angesichts des ausbleibenden kommerziellen Erfolgs verdingte sich Stefan Weber seit 1970 als Lehrer für Zeichnen und Werken an einem Wiener Bundesrealgymnasium, bis er den Posten wegen seiner Parkinsonerkrankung frühzeitig aufgeben musste. Und auch die Drahdiwaberl treten nicht mehr aktiv in Erscheinung – offiziell aufgelöst ist die Band allerdings nicht. Der bis dato letzte Auftritt fand 2009 im Wiener Gasometer statt.

Als Monument bleibt in jedem Fall der Film “Weltrevolution”, an dem die Band über Jahre arbeitete. Die Dokumentation über die Genese der wilden Truppe feierte 2008 beim Filmfestival in Rotterdam Premiere und erschien heuer auf DVD.

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