Vorarlberg wählt seinen Landeshauptmann steht auf der aktuellen, dritten Plakatwelle der ÖVP zum Ärger der politischen Konkurrenz. Da eben nicht der Bürger den Landeshauptmann wählen könne, sondern der Landtag den LH küre, komme dies einer bewussten Wählertäuschung gleich, ärgerten sich gestern unabhängig voneinander die Parteichefs Michael Ritsch (SPÖ), Dieter Egger (FPÖ) und Johannes Rauch (Grüne): Es gibt in Vorarlberg keine Landeshauptmann-Direktwahl. Seitens der ÖVP versteht man die Aufregung nicht. Man kann Landeshauptmann Herbert Sausgruber selbstverständlich wählen, sagt der LH auf VN-Anfrage: Natürlich wählt der Landtag dann die Funktion des LH. Aber ich bin als Landeshauptmann Herbert Sausgruber in allen vier Bezirken als Spitzenkandidat direkt wählbar und werbe auch um Vorzugsstimmen.
Eine umstrittene Frage
Diesen Punkt unterstreicht auch ÖVP-Geschäftsführer Dietmar Wetz: Der LH bewirbt sich um einen klaren Auftrag für die Bestätigung des erfolgreichen Kurses. Da es in Vorarlberg ein Persönlichkeitswahlrecht mit Vorzugsstimmen gebe, von den anderen Parteien gefordert und mitbeschlossen, gehe der Vorwurf der Wählertäuschung ins Leere: Die sind nur nervös. Rot, Blau und Grün halten dagegen. Dieser Slogan ist eine komplette Irreführung der Bürger, sagt FP-Chef Egger, und passt nahtlos in die Strategie der ÖVP, der es nur um den Machterhalt des Landeshauptmannes geht und sonst um gar nichts. Auch SP-Chef Ritsch spricht von einer bewussten Falschinformation: Der ÖVP geht es nur um Alleinherrschaft. Grünen-Vorstandssprecher Johannes Rauch sagt: Die Angst der ÖVP vor dem Verlust der absoluten Mehrheit muss sehr groß sein, dass sie mit solchen Mitteln arbeitet.
Agentur headquarter
Gemeinsam mit der VP ausgearbeitet hat den Slogan die Agentur headquarter mit Sitz in Innsbruck und Wien. Geschäftsführer Andreas Filthaut sagt: Der Slogan macht Sinn. Es geht bei der Wahl um Sausgruber, es geht um die Frage, ob Sausgruber LH bleibt oder nicht. Was sagt der Werber zur Kritik? Wir kümmern uns um unsere Aufgabe und nicht so sehr darum, was die Opposition denkt.