“Das Drogenangebot steigt zusehends und mit ihm auch die Verfügbarkeit über das Internet. Wir sprechen hier von einer globalen Entwicklung, die natürlich auch vor Österreich und den Bundesländern nicht Halt macht. Fakt ist: Diese Entwicklung und auch das Suchtproblem eines Betroffenen lassen sich durch gesetzliche Regulationen nicht aufhalten oder lösen”, sagt Primar Dr. Reinhard Haller, Chefarzt der Stiftung Maria Ebene.
Das einzige probate Mittel sei eine optimale Hilfe in Form von Therapien in vielseitiger Form. Die Stiftung Maria Ebene umfasst insgesamt mehrere Beratungsstellen, Ambulanzen und stationäre Einrichtungen zur Prävention und Therapie von Abhängigkeitserkrankungen und assoziierten Störungen.
“Keine sprunghafte Veränderung”
Dem Lagebericht des Bundeskriminalamts zufolge stiegen die Anzahl der Anzeigen gegen die 14- bis unter 18-Jährigen österreichweit von 1323 Anzeigen im Jahr 2013 auf 1880 Anzeigen im Jahr 2014 – das entspricht einer Steigerung von 6,2 Prozent. In Vorarlberg wurde in 96 Fällen Anzeige erstattet, im Jahr davor waren es noch 58 Anzeigen. Im Bundesländervergleich liegt Vorarlberg damit an siebter Stelle. Spitzenreiter sind Niederösterreich mit 348 Anzeigen und Oberösterreich mit 337 Anzeigen, gefolgt von Tirol mit 278 Anzeigen und Wien mit 258. “In punkto Drogenkonsum sprechen wir von einer allgemeinen Entwicklung – von einem leichten Anstieg der Zahl der konsumierenden Jugendlichen Jahr für Jahr und von keiner sprunghaften Veränderung”, so der Primar. “Die Jugendlichen sehen sich mit einem Massenangebot und einer höheren Verfügbarkeit konfrontiert.” Haller erwartet, dass der Konsum in den nächsten Jahren weiter ansteigen wird. “Hier zeigt sich, dass es notwendiger denn je ist, die Suchthilfe im Land auszubauen.”
Den überdurchschnittlichen Anstieg der Anzeigen begründet das Bundeskriminalamt mti verstärkter Kontrolldichte und -druck, vermehrten Ermittlungsmaßnahmen, Schwerpunktaktionen und einem geänderten Verhalten der jugendlichen Suchtmittelkonsumenten. (red)