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Dunkler Ritter im Herz des Bösen: Batman Arkham City

Der dunkle Ritter ist zurück und sorgt für spannende Unterhaltung.
Der dunkle Ritter ist zurück und sorgt für spannende Unterhaltung. ©Rocksteady Studios
Batman fasziniert. Eine zerrüttete Persönlichkeit, der Kampf gegen das Böse als Notwendigkeit – mit technischen Hilfsmitteln und Körperbeherrschung ganz ohne Superkräfte, das ist der Stoff aus dem Helden sind. Helden, mit denen wir uns identifizieren können. Mit Arkham City präsentieren uns die Macher die Fortsetzung zum bereits schon grandiosen „Arkham Asylum“, - wobei sich die Frage stellt, ob „Arkham City“ den Vorgänger toppen kann. Kurz gesagt: Und wie!
Batman Arkham City

Batman ist Comic. Mit Filmen wie „Batman Begins“ und „The Dark Knight“ schafften es die Macher auf eine beeindruckende Weise, die Düsternis hinter der Person des traumatisierten Bruce Wayne und seine Gespaltenheit zwischen reichem Playboy und dunklem Rächer auf die Leinwand zu bringen. Auf diesem neuen düsteren Erscheinungsbild baute auch „Batman Arkham Asylum“ vor zwei Jahren auf, das erstmals einen Comic-Helden in einem neuen schaurig düsteren Ambiente präsentierte. Spielerisch, erzählerisch und technisch befand sich Arkham Asylum auf einem sehr hohen Niveau. Nun legt Warner mit dem erfahrenen Studio von Rocksteady mit Arkham City nach – und überrascht neuerlich die Fans des dunklen Rächers.

Story

Arkham City knüpft von der Story einige Jahre nach Arkham Asylum an. Quincy Sharp, ehemaliger Leiter des Gefängnisses von Gotham ist nun Bürgermeister der fiktiven Stadt und hat aufgrund der überbordenden Kriminalität aus Arkham die Idee, eine Gefängnisstadt zu errichten. Überwacht werden soll die Schurken-Metropole von genügend Sicherheitspersonal. Eine Idee, der Bruce Wayne mit großer Sorge gegenüber steht – zu unsicher scheint die erfolgreiche Verwirklichung. Als er schließlich mitten ins Herz des Bösen verschleppt wird, sieht er sich in der Rolle, um sein nacktes Überleben zu kämpfen. 

Als grandiosen Designkniff nutzen die Entwickler die schiere Größe und Weitläufigkeit einer ganzen Gefängnis-Stadt, aus „Arkham City“ ein Open World Game vom Schlage eines GTA oder Assassins Creed zu machen. So hat man als Spieler die Möglichkeit, der Haupthandlung zu folgen oder auch, sich in Nebenaufgaben zu verlieren. Spaß macht die eingängige Klopperei allemal. Dank der gut sortierten Übersichtskarte verliert man nie die Orientierung.

Kämpfe

Die Kämpfe selbst sind so eingängig wie eh und je und wirken nur noch dezent flüssiger und gehen noch intuitiver von der Hand. Hier wurde offensichtlich an einem schon tollen System erfolgreich Feintuning betrieben. Der Anspruch hat darunter nicht gelitten – nach wie vor hat man das Gefühl, einen verletzlichen Menschen in düsterer Verkleidung zu steuern und keinen übermächtigen Superhelden. Batman-Feeling at it´s best. Damit sich der dunkle Rächer gegen die Überzahl von Schurken erwehren kann, greift er wiederum auf coole Gadgets zurück, die selbst James Bond gerne im Portfolio hätte: Nebst bewährtem wie Explosionsgel und unverzichtbarem Batarang kann Batman jetzt auch über eine sehr hilfreiche Rauchbombe, die nicht nur 100 % Batman Style ist, sondern in vielen Kämpfen eine unverzichtbare Nothilfe und Gefriergranaten, aus denen aus Wasserressourcen Plattformen geschaffen werden können, verfügen.

Gegner

In Arkham City will das Who is Who der Verbrecherwelt von Gotham ans dunkle Cape: Joker, Two-Face, Catwoman, Poison Ivy, Mr. Freeze, der Pinguin oder der wegen der Kenntnis der wahren Persönlichkeit von Batman so gefährliche Hugo Strange machen dem dunklen Rächer das Leben zur Hölle. Stoff für mehr als einen Hollywoodfilm. Die dadurch erzeugte Stimmung ist phänomenal und lässt Fans der menschlichen Fledermaus voll auf ihre Kosten kommen. 

 Vom Umfang her kann es „Arkham City“ durchaus mit einem Rollenspiel-Schwergewicht á la Skyrim oder einem anderen Open World Game wie Grand Theft Auto aufnehmen. Wenn auch die Hauptstory nach 10-14 Stunden abgeschlossen ist, so verleiten insgesamt 400 Nebenquests in Form von Riddler-Rätseln, die Gefängnisstadt abseits des Haupthandlungsstrangs zur Erkundung. Fans, die das volle Potential des Titels auskosten wollen, sind garantiert für Monate mit dem Game beschäftigt. Wohltuend, wenn man bedenkt, wie kurz für gewöhnlich heutzutage selbst Top-Titel sind. Und ein Konsolengame kostet immerhin 50-60 Euro. Im Fall von „Arkham City“ gut angelegtes Geld.

Als wäre das Spielgeschehen aus der Sicht und in Person des dunklen Rächers schon ausufernd genug, kann man in vier Bonusmissionen auch in der Person von der sexy Supermieze Catwoman absolvieren – weitere Zusatzhelden sollen nach und nach mit Robin und Nightwing per DLC nachgeliefert werden. Episch!

Technik

Episch ist auch das richtige Wort für die gelungene Technik des Titels: Kaum ein Game holt derart das letzte aus Epics Unreal Engine 3 und stellt das Geschehen gleichzeitig so smooth dar. Hier hat Rocksteady ganze Arbeit geleistet. Hatten die Entwickler mit der Engine des Vorgängers schon ein sehr sauberes Grundgerüst, merkt man dem Titel an, dass vieles noch verfeinert wurde. Atmosphärisch dicht präsentiert sich das Geschehen in State of the Art Optik, besonders lebt das Game von den Licht/Schatten-Effekten. Das Geschehen in der monddurchfluteten Nacht wirkt schaurig schön. Aber auch akustisch lässt „Arkham City“ Fans voll in das Geschehen eintauchen. Musikalisch kann das Game mit so manchem Hollywoodschinken mithalten – kein Wunder also, dass Warner den vollen Soundtrack, der in seiner Wuchtigkeit an die Hans Zimmer Titel der Filme erinnert, auf CD veröffentlicht hat. Aber auch die deutsche Synchro wurde mit sehr viel Sorgfältigkeit verwirklicht – von diesem Niveau können sich die meisten Spiele-Entwickler eine dicke Scheibe abschneiden.

Fazit

Nach dem bereits schon sehr tollen Vorgänger Arkham Asylum hätte sich wohl kaum noch ein Fan erträumt, das Rocksteady bei „Batman Arkham City“ noch derart eins drauf legt. Und doch ist das Sequel eine bahnbrechende Spielerfahrung, geschliffen wie ein Diamant, riesig und episch, technisch auf State of the Art Niveau, easy to learn, difficult to master. Für mich ist „Batman Arkham City“ bereits jetzt schon selbst neben Genregrößen wie Battlefield 3 und Skyrim eines der heißesten Anwärter auf „Game of the Year 2011“. Nicht nur zuletzt aufgrund Goodies wie die Zusatzmissionen des Riddler und den zusätzlichen Protagonisten in Form von Catwoman, Robin und Nightwing auch quantitativ einer der Must Have Titel für die Konsole oder den PC. So sehr auch einen Kritikpunkt an „Batman Arkham City“ gesucht habe, ich wurde nicht fündig. – Vielleicht haben Sie ja mehr Glück?

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