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Effi im Interview: "Ich liebe das Wiener Granteltum!"

Musik aus Österreich: Effi und der Astronaut präsentieren "Closer".
Musik aus Österreich: Effi und der Astronaut präsentieren "Closer". ©ArcadiaAgency
Der Grazer Thomas Petritsch alias Effi präsentierte live sein neues Album „Closer“ im Club Chaya Fuera, ein Wiedersehen mit ihm gibt es nun am Popfest. Wir haben den sympathischen Musiker am Telefon erreicht und plauderten mit ihm über sein liebstes Maskottchen, die Höhen und Tiefen am österreichischen Musikmarkt und warum er die „grantigen Wiener“ so gerne hat.
Alles zu Effis neuem Album

Bei deinem Album „Closer“ hat man das Gefühl, viel Lebensfreude und Energie zu hören – war das die Grundstimmung, die du dafür wolltest?

Absolut! Das Album ist aus einer Vielzahl an Liedern entstanden – zwar war das nicht die grundliegende Idee dafür, aber die fröhliche Stimmung solle in jedem Fall durchklingen. Und ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Bist du generell ein stets lebensfroher Mensch, wird Effi nie melancholisch?

(Lacht) Doch natürlich, jeder Mensch hat so seine Phasen. Interessanterweise bringt das Musikmachen meist meine fröhlichen Seiten zur Geltung. Es heißt ja oft, Songs lassen sich am besten in melancholischer Stimmung schreiben … aber bei mir ist es genau umgekehrt!

Seit deinem Debüt „Astronaut“ sind ja zwei Jahre vergangen. Du hast damals eine Menge positiver Kritiken bekommen. Hast du den Druck von außen verspürt, dass das neue Album nun noch besser werden muss?

Von außen nicht so sehr – eher von mir selbst! Ich stelle oft hohe Ansprüche an mich. Mein Ziel war nicht unbedingt, dass das neue Album „besser“ wird, denn das ist schwierig zu definieren. Mehr ging es mir darum, mich zu entwickeln, einen Schritt weiterzugehen. Und ich denke, das ist mir gelungen.

Der kleine Astronaut ist wieder als Element auf dem Album vertreten, aber was hat es mit ihm eigentlich auf sich? Ist er dein Maskottchen?

Maskottchen trifft es recht gut! Er war mir schon seit dem ersten Album ein treuer Wegbegleiter, er spiegelt faktisch mein Innenleben wieder (wobei ich da jetzt nicht groß philosophieren möchte…). Der Kleine ist auch schon ein fester Teil der Band, könnte man sagen. Und ich dachte mir: Warum etwas weglassen, was so gut dazu passt?

Du hast auf „Astronaut“ fast alle Instrumente selbst eingespielt. War das auf „Closer“ ebenso?

Teil teils. Bei dem Album hatten wir mehr Zeit als beim ersten, ich konnte also noch mehr mit anderen Musikern zusammenarbeiten. Zwar habe ich immer noch viele Instrumente selbst eingespielt, aber der Austausch mit den anderen war mir sehr wichtig – dadurch sind viel mehr Klangfarben in die Songs gekommen, viele neue Ideen. Ich bin grundsätzlich recht pedantisch, und durch die Zusammenarbeit haben sich mir quasi neue Welten eröffnet, was echt schön war.

Woher nimmst du generell die Ideen für deine Songs?

Aus flüchtigen Momenten. Da gibt es kein Schema und keine spezielle Quelle, mir spuken immer irgendwelche Ideen im Kopf herum, die dann vertont werden. Und wenn mir gefällt, was dabei raus kommt, arbeite ich weiter daran.

Du bist selbst ein junger österreichischer Künstler, wie verzeichnest du die Entwicklungen am österreichischen Musikmarkt? Ist es gut, so wie es ist?

Es gab und gibt viele sehr gute und professionelle Bands, in Österreich haben wir eine tolle musikalische Vielfalt. Das Problem ist meiner Meinung nach eher, dass der Export davon ins Ausland nicht so recht funktioniert. Und zwar, weil das liebe Geld fehlt, denn seine Musik über die Grenzen des eigenen Landes zu bringen, kostet eben viel. Hier wäre die Politik gefragt, mehr für die Künstler zu tun, finde ich. Zwar gibt es in Österreich Förderungen für Musiker, aber sobald man auch das Ausland erreichen will, wird es leider noch immer sehr schwer.

Wir haben dich mit dem neuen Album jetzt in Wien erlebt – bist du gerne hier in der Stadt bei uns?

Und wie, ich mag Wien total gerne, mindestens genauso gerne wie Graz .Vielleicht ziehe ich eh mal her! Nicht nur die Mobilität und das kulturelle Angebot in Wien finde ich toll – ich liebe das „Granteltum“ der Wiener!

Wieso das denn?

Es hat so was Ehrliches an sich. Wenn man in Wien etwa bei der Bahn steht und nachfragt, wann denn die nächste kommt, und dann als Antwort bekommt: „Schauen’s halt auf den Plan!“ –  es mag grantig sein, aber auch so unverfälscht, das gefällt mir.

Red./(ABE)

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