Im Vorfeld des Dorfprojekts wurde das Public-Private-Partnership-Modell der Gemeinde Lech und des Standortentwicklers Prisma rege diskutiert, ein Volksbegehren scheiterte. Und auch nachdem man mit den ersten Projekten begonnen hat, brodelt die Gerüchteküche. Eine der Befürchtungen unter manchen Einwohnern: Lech könnte künftig Heimat eines McDonald’s werden, unter Umständen eventuell auch gegen den Willen der Gemeinde. Diese sei schließlich nur mit 49 Prozent am Partnership-Modell beteiligt, 51 Prozent halten die Investoren wie die Prisma.
Gerold Schneider. (Foto: Privat)
“Funkstille” im Gemeindeamt
Auch Hotelier Gerold Schneider, Initiator des damaligen Volksbegehrens, kritisiert die aktuelle “Funkstille” im Gemeindeamt. Dies ändert wenig an seiner kritischen Haltung. “Es gibt derzeit für Lech riesen Chancen wie nie zuvor und wohl nie wieder”, denen das Gemeindeprojekt Lech nicht gerecht würde. Zu den Gerüchten selbst könne er jedoch nichts sagen, die Gerüchte um einen McDonald’s waren im selbst noch nicht bekannt.
Der Lecher Bgm. Ludwig Muxel. (Foto: D. Stiplovsek)
Muxel dementiert und beruhigt
Im Gemeindeamt selbst beruhigt man. “Es gibt bisher nicht einmal eine Anfrage in diese Richtung”, erklärt Bürgermeister Ludwig Muxel. Es gäbe für die Geschäftsflächen der einzelnen Projekte bisher mehrere Interessenten, die noch nicht selektiert wurden. Die Fastfood-Restaurantkette sei jedoch bisher nicht darunter. Selbst wenn McDonald’s noch Interesse anmelden würde, gegen den Willen der Gemeinde könne nichts geschehen. “Die Gemeinde kann nicht übergangen werden, das haben wir vertraglich fixiert”, betont Muxel. In der Frage, ob er gegen einen McDonald’s wäre, gibt sich Muxel bedeckt.
Loek Versluis. (Foto: Klaus Hartinger)
Betrieb muss sich ganzjährig lohnen
Loek Versluis, Betreiber mehrerer McDonald’s-Restaurants in Vorarlberg, weiß ebenfalls von keinen Ambitionen in Lech. Für ihn sei es wichtig, dass ein Standort das ganze Jahr über profitabel arbeiten könne- was bei Lech jedoch nur im Winter der Fall wäre. Daher wäre für ihn zum Beispiel das Bregenzer Seequartier mit dem neuen Bahnhof als neuer Standort interessanter als der Skiort.
(MRA)