Hohenems. In Stoffels Sägemühle traf man sich am Samstag als es dunkelte zum Sagenerzählen. Franz Elsensohn hatte sich die Atmosphäre der Mühle zu Nutze gemacht und stellte dem Publikum sein neues Buch „Emser Sagenreise“ vor. Der ehemalige Volksschullehrer stammt aus Götzis und ist bekannt als Kenner der Vorarlberger Sagenwelt. Der Historiker Franz Josef Häfele hat eine Vielzahl an Sagen zusammen getragen und überarbeitet, Historiker wie er haben geholfen, die Geschichte und Sagen der Heimat für die Nachwelt zu erhalten. Häfeles Sammlung unveröffentlichter Sagen wurde im Jahre 1945 durch den Krieg vernichtet. Glücklicherweise sind noch genug Geschichten über Hexen, Teufel & Co. übriggeblieben, die bei den Zuhörern gruselige Gänsehaut verursachen können. Die Vorstellung des Autors hatte Burkhart Häfele übernommen, selbst ein großer Sagenliebhaber, was wohl in der Familie liegen mag.
Der Zauberhauch der Sagen
Sagen basieren meist auf mündlichen Überlieferungen, sind fantastische Erzählungen von Begebenheiten, Personen und Orten, deren mystische Ausstrahlung geradezu einlädt, unglaubliche Geschichten zu erfinden. Aber sind diese Geschichten wirklich nur erfunden? Sagensammler haben sich aufgemacht, diese Erzählungen schriftlich festzuhalten und zu bearbeiten, unermüdlich ist auch Franz Elsensohn darum bemüht, Sagen aus dem Ländle nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Bernd Amann war nur allzu gerne bereit, seine Sägemühle für die Lesung bereit zu stellen. In der Dunkelheit hörte man das Rauschen des Baches und ein Hauch von Geschichte und Mystik stellte sich fast unmerklich ein. Die Besucher hatten sich im Lesezimmer der Mühle versammelt, das Licht wurde gelöscht und just als Franz Elsensohn begann, aus dem Sagenbuch zu lesen, schlichen sich die Sagenwesen ein, berührten die Fantasie der Zuhörer und lehrten sie das Gruseln.