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Einrichtung zur Akutversorgung im Wiener AKH eröffnet

Am Dienstag wurde eine neue Einrichtung am Wiener AKH eröffnet
Am Dienstag wurde eine neue Einrichtung am Wiener AKH eröffnet ©APA (Sujet)
Am Dienstag wurde die Allgemeinmedizinische Akutversorgung (AMA) zur Entlastung der Notfallambulanz im Wiener AKH offiziell eröffnet.

In der neuen Einrichtung werden nun Patienten von Allgemeinmedizinern außerhalb der üblichen Ordinationszeiten und an Wochenenden und an Feiertagen versorgt.

Neue Akutversorgung im Wiener AKH eröffnet

Die AMA ist bereits seit 15. November in Betrieb. Seither wurden laut AKH über 1.000 Patienten versorgt. Die neue Einrichtung sei “ein weiterer Schritt in der Umsetzung der Gesundheitsreform”, sagte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) in einer Pressekonferenz zur Eröffnung. Allgemeinmediziner behandelten hier jene Patienten, “die eigentlich kein Spital brauchen”. Die AMA sei jedoch lediglich als Übergangslösung zu verstehen, betonte Wehsely. “Der nächste Schritt muss sein, dass es diese vorgelagerten Versorgungen – sowohl die Kindernotdienste als auch im Erwachsenenbereich – nicht mehr braucht”, sagte sie. Diese Aufgabe sollten künftig Primärversorgungszentren mit verlängerten Öffnungszeiten übernehmen.

Für Reduktion der Wartezeiten und nicht akute Behandlungen

“Wir wollen die Menschen gut versorgen, aber am richtigen Ort”, sagte auch Ingrid Reischl, Obfrau der WienerGebietskrankenkasse (WGKK). “Das AKH ist sicher nicht der richtige Ort, wenn ich Halskratzen habe.” Die AMA solle dazu beitragen, die Wartezeiten für Patienten zu reduzieren und das Personal in der Notfallaufnahme zu entlasten. Seit der Inbetriebnahme konnte das Patientenaufkommen an der Notfallambulanz laut Wehsely um 27 Prozent reduziert werden. Etwa 40 bis 50 Prozent der Patienten der Notfallambulanz müssten eigentlich nicht im Krankenhaus versorgt werden, erklärte die Ärztliche Direktorin des AKH, Gabriela Kornek. “Viele Menschen in der Notfallaufnahme haben durchaus banale Dinge, wie Fußpilz, oder sie wollen eine Auffrischung der Tetanus-Impfung. Damit kommen die Menschen auch in der Nacht zu uns”, sagte Kornek und appellierte, mit diesen Dingen auf den nächsten Tag zu warten. “Für Impfungen oder Atteste für den Transatlantik-Flug am nächsten Tag sind wir einfach nicht da.”

Ein bis zwei Mediziner in der Akutversorgung tätig

Patienten, bei denen nach Begutachtung durch den Arzt der AMA eine nicht akute, fachärztliche Behandlung erforderlich ist, werden niedergelassenen Fachärzten zugewiesen. Sollte eine akute fachärztliche Behandlung notwendig sein, werden die Patienten an die Notfallambulanz weitergeleitet. Die Ärztinnen und Ärzte der AMA werden über den Ärztefunkdienst zur Verfügung gestellt. Auch die Abrechnung funktioniert über diesen, die Patienten werden nicht im EDV-System des AKH registriert. Je nach Tageszeit sind ein bis zwei Mediziner in der Akutversorgung tätig. Die AMA ist im Ambulanzbereich 6B, der tagsüber der Nachbehandlung der unfallchirurgischen Patienten dient, untergebracht und hat werktags von 16.00 bis 22.00 Uhr geöffnet, an Wochenenden und Feiertagen von 10.00 bis 22.00 Uhr. Für das Projekt sind laut Reischl 590.000 Euro für dreizehn Monate veranlagt.

Am Streiktag geöffnet

Auch am morgigen Streiktag der Ärztekammer wird die AMA geöffnet sein. Reischl wies darauf hin, dass die Gesundheitszentren der Gebietskrankenkasse am Mittwoch von 7.00 bis 18.00 Uhr geöffnet haben. “Es braucht sich niemand Sorgen zu machen, dass er nicht versorgt wird. Wir sind gut gerüstet”, sagte sie.

(APA/Red.)

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