Castro war in einer Einzelzelle im Gefängnis von Orient (Ohio) inhaftiert, wo alle 30 Minuten nach ihm geschaut werden musste, wie die Sprecherin der Strafvollzugsbehörde weiter mitteilte. Es sei eine gründliche Untersuchung des Vorfalls im Gange. Weitere Details nannte sie nicht.
Der arbeitslose Busfahrer Castro hatte zwischen 2002 und 2004 die jungen Frauen Michelle Knight, Amanda Berry und Gina DeJesus entführt und in seinem Haus in einem Arbeiterbezirk von Cleveland eingesperrt und misshandelt. Dabei vergewaltigte er die Frauen unzählige Male. Als eine von ihnen schwanger wurde, tötete Castro den Fötus durch Schläge in den Bauch. Das jahrelange Martyrium der Frauen endete erst im Mai, als Berry mit ihrer in der Gefangenschaft geborenen Tochter mit Hilfe eines Nachbarn fliehen konnte und die Polizei alarmierte.
Der 53-jährige Castro hatte sich während des Prozesses zu den insgesamt 977 Anklagepunkten schuldig bekannt. Im Gegenzug stimmte die Staatsanwaltschaft zu, statt der Todesstrafe nur eine lebenslange Haftstrafe zu fordern. Durch die Einigung war ein Prozess nicht mehr nötig. Entsprechend mussten auch Castros Opfer nicht vor Gericht aussagen. Am 1. August wurde Castro zu lebenslanger Haft ohne die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung verurteilt.