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Erdbeben in Österreich: Neue App zur Wahrnehmung entwickelt

Eine neue App hilft bei der Erdbeben-Erfassung.
Eine neue App hilft bei der Erdbeben-Erfassung. ©APA
Für die rasche Meldung von Erdbeben an die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) ist nun eine eigene App für Smartphones entwickelt worden. Sie wurde am Dienstag an der Technischen Universität (TU) Wien präsentiert und steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

“Die Meldungen aus der Bevölkerung nach einem Erdbeben machen eine schnelle erste Einschätzung der Lage möglich”, sagte Wolfgang Lenhardt von der ZAMG.

“Wir im Erdbebendienst kombinieren die ersten Wahrnehmungsberichte nach einem Erdbeben mit den Messdaten und können sofort Informationen über Stärke und Auswirkungen an den Katastrophenschutz weitergeben. Somit wissen die Einsatzkräfte schnell, ob es nur ein harmloses Beben war oder weitere Maßnahmen notwendig sind.”

Langfristig gehen die Beobachtungsdaten auch in die Beurteilung der Erdbeben-Gefährdung einer Region oder eines Standortes ein. Von Bedeutung ist das unter anderem für die Planung des Katastrophenschutzes und für Baunormen.

Erdbeben-App mit genauer Anzeige

Die App dient nicht nur der Übermittlung von Bebenmeldungen. Sie zeigt auch alle Erdbeben der letzten Stunden, Tage und Wochen in Österreich und weltweit, inklusive Distanz zum aktuellen Standort, sowie Tipps zum Verhalten bei Erdbeben und statistische Informationen.

Die Einbindung der Bevölkerung hat an der ZAMG Tradition. Die ältesten Wahrnehmungsformulare für Erdbeben stammen aus dem Jahr 1897. Damals startete die “Erdbeben-Commission der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien” eine Initiative zur besseren Dokumentation von Beben. Seit dem Jahr 2004 bietet der Erdbebendienst ein Onlineformular auf seiner Website an, über das bisher 45.000 Wahrnehmungsberichte die ZAMG erreichten.

Messungen auch in dicht bewohnten Gebieten

Als Ergänzung zu den qualitativen Daten haben Schüler und Absolventen des TGM in Wien, einer HTL, sogenannte MacroSeismic Sensoren zur preisgünstigen quantitativen Erfassung der Schwingungsbelastung entwickelt. Diese Sensoren werden in Gebieten aufgestellt, aus denen üblicherweise Erdbebenmeldungen kommen.

Im Gegensatz zu den konventionellen seismischen Stationen wird damit in dicht bewohnten Gebiete gemessen. Vorgestellt wurden die Neuerungen bei der Schlussveranstaltung von “Schools & Quakes” und “QuakeWatch Austria”. Im Rahmen dieser Projekte haben Schüler des TGM sowie der Höheren Technischen Lehranstalten von Mödling und Wiener Neustadt mit TU-Experten und ZAMG in Sachen Erdbeben geforscht.

(APA)

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