Mehr als neun Jahre nach dem Giftmord an Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko legt ein Richter am Donnerstag (10.35 Uhr) die Ergebnisse einer gerichtlichen Untersuchung des Falls vor. Mit Spannung wird erwartet, ob und wie deutlich Robert Owen die russische Regierung als Drahtzieher des Mordes im November 2006 in London nennt.
Strafrechtliche Konsequenzen hat sein Bericht keine, er könnte aber das labile Verhältnis zwischen Moskau und London zusätzlich belasten. Der Russe Litwinenko, ein früherer Agent, war mit 43 Jahren an einer Vergiftung mit radioaktivem Polonium 210 gestorben. Kurz vor seinem Tod beschuldigte er Präsident Wladimir Putin, den Mord in Auftrag gegeben zu haben. Die britische Regierung wollte verhindern, dass der Fall wieder aufgerollt wird, doch Litwinenkos Witwe Marina setzte sich durch.