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Es werden Mütter weinen und Bräute klagen

Prof. Gertrud Leimser im Gespräch über die Literatur im 1. Weltkrieg
Prof. Gertrud Leimser im Gespräch über die Literatur im 1. Weltkrieg ©Pezold
Bei ihrem Vortrag in der Bibliothek referierte Gertrud Leimser über die Literatur im 1. Weltkrieg.
Es werden Mütter weinen und Bräute klagen

Hohenems. Vergangenen Dienstag warf Prof. Gertrud Leimser mit ihren Zuhörern einen Blick in die Literatur des Ersten Weltkrieges. „Eine ganze Generation verblutete auf dem Schlachtfeld“, so die Referentin. Werke wie „In Stahlgewittern“ von Ernst Jünger, oder „Im Westen nichts Neues“, sind literarische Zeugen einer dunklen Geschichte, die Autoren von damals reagierten unterschiedlich auf den Krieg und hielten ihre Erfahrungen in Werken fest, die der Nachwelt für immer die Empfindungen und Erwartungen jener Zeit in Erinnerung rufen werden.

Literatur ist ein Modell der Wirklichkeit

Gertrud Leimser ist es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen, ihre Art die Dinge beim Namen zu nennen, fesselt die Zuhörer. Ursachen für den 1. Weltkrieg waren Imperialismus, Kolonialismus und Fatalismus, der Balkan war ein Pulverfass. Schuld trugen wohl hauptsächlich Kaiser Franz Josef und Kaiser Wilhelm, die Propaganda war ein wichtiges Mittel, die Massen zu begeistern. Damit fand die Vortragende auch gleich eine Überleitung zur Literatur. Gedichte die den Krieg verherrlichten gab es zu Anfang viele, die allgemeine Meinung, der Krieg wäre in ein paar Monaten vorbei, erfüllte sich leider nicht. Die meiste Literatur über den 1. Weltkrieg stammt aus den Jahren 1928 bis 1933.

Berta von Suttner warnte schon im 19. Jahrhundert vor allen Arten von Krieg, Erich Maria Remarque schilderte in seinem Werk „Im Westen nichts Neues“ die Schrecken des Krieges, sein Roman wurde in 26 Sprachen übersetzt und 25 Mio. Mal verkauft. Viele Autoren waren schon zu Anfang vom Rausch des Krieges erfasst, aber es gab auch Gegner, wie z.B. Heinrich Mann. Mit zahlreichen Zitaten und beeindruckenden Auszügen aus Werken verschiedener Autoren, zeichnete Gertrud Leimser einen literarischen Weg durch den Krieg, beginnend mit poetischen Lobgesängen, bis hin zur melancholischen Resignation.

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