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Essl gibt "Standortgarantie" für bauMax und Museum

Ostermayer und Essl bei Rundem Tisch
Ostermayer und Essl bei Rundem Tisch
Der Verkauf der Kunstsammlung Karlheinz Essls ist vom Tisch. Der schwer angeschlagene bauMax-Konzern zieht sich aus der Türkei zurück und schließt dort die sieben Filialen, ein Rückzug aus Osteuropa wird geprüft. Durch die Filialschließungen und bestehende Vermögenswerte in der Sammlung könne das Museum in Klosterneuburg "in vollem Umfang" weitergeführt werden, sagte Karlheinz Essl am Mittwoch.


Für bauMax in Österreich wollte Essl nach einem Runden Tisch im Bundeskanzleramt mit Ministerien, Gläubigerbanken und der Eigentümerfamilie zwar “keine Job-, aber eine Standortgarantie” abgeben. In Österreich beschäftigt bauMax rund 4.000 Mitarbeiter, in Osteuropa und der Türkei insgesamt rund 5.000 Mitarbeiter. Mit den drei großen Gläubigerbanken Raiffeisen, Bank Austria und Erste Bank sei “eine Lösung gefunden worden”, sagte der Unternehmer, diese wollte er jedoch nicht näher kommentieren.

Eine Standortgarantie gab Essl auch für sein Museum in Klosterneuburg. Dessen Finanzierung sei durch den Umstrukturierungsprozess bei bauMax “für die nächsten Jahre gesichert”. “Die langfristige Absicherung über Generationen hinaus werden wir noch zu diskutieren haben.” Ursprünglich hatte der Mäzen seine 7.000 Werke umfassende Sammlung um 86 Millionen Euro an die Republik verkaufen wollen, um damit die Baumarktkette zu retten. Dieses Angebot zog er bei den Gesprächen am Mittwoch wieder zurück.

Den Ankauf hätte sich Österreich nicht leisten können, stellten die Minister Josef Ostermayer und Rudolf Hundsdorfer (beide SPÖ) bei einem Pressegespräch im Anschluss an den Runden Tisch am Mittwochabend klar. “Wir als Staat, wir haben unsere Grenzen”, so der Sozialminister. Vielmehr habe man das Alarmsignal von Essl verstanden und mit dem Runden Tisch “eine Brücke gebaut” (Ostermayer), um rasch alle relevanten Personen zusammenzubringen und an einer konstruktiven Lösung zu arbeiten.

Kulturminister Ostermayer war vor dem Runden Tisch mit mehreren Museumsdirektoren und dem Galerienverband zusammengetroffen, um den Wert der Sammlung einzuschätzen. “Wir haben nicht über alle Werke im Einzelnen gesprochen”, wich er einer entsprechenden Nachfrage aus. “Da gibt es zum Teil sehr positive Einschätzungen, zum Teil ergibt sich das aus der subjektiven Sicht des Sammlerehepaars.” Essl spürte auf jeden Fall “eine große Wertschätzung” und freute sich über ein “extrem gutes” erstes Quartal 2014.

“Mit bauMax geht es aufwärts, das Wetter hilft uns”, zeigte er sich am Mittwochabend zuversichtlich und erleichtert. Angaben zu den Verlusten im Geschäftsjahr 2013 werde es Ende April geben.

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