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Fall Heidrun W.: Verdächtiger durch Gutachten belastet

Nachdem der Verdächtige verhört worden war, wurde erneut nach Heidrun W. gesucht.
Nachdem der Verdächtige verhört worden war, wurde erneut nach Heidrun W. gesucht. ©APA
Im Fall der seit elf Jahrn verschwundenen Heidrun W. liegt nun ein Gutachten der Gerichtsmedizin vor, das den 41-jährigen Verdächtigen belastet. Er befindet sich weiterhin in U-Haft.
Suche nach Heidrun W.
Fall wieder aufgerollt
Verdächtiger festgenommen
Geheimakte zum Fall
Ermittlungen laufen
"Es war ein Unfall"

Ein gerichtsmedizinisches Gutachten zur Nachvollziehbarkeit der von dem Mann behaupteten Unfallversion bei einem Waldspaziergang liege vor, bestätigte Norbert Hauser, Stellvertretender Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, einen Bericht des ORF Niederösterreich.

Verdächtiger sprach von einem Unfall

Nach Angaben des 41-jährigen Tischlers war die Frau in einem Waldstück bei Lanzenkirchen – Ofenbach in der Buckligen Welt gestürzt und habe sich dabei tödlich verletzt. Große polizeiliche Suchaktionen verliefen bis dato ebenso negativ, wie eine Begehung mit dem Verdächtigen. Der Auftrag an den Gutachter sei nun gewesen, die Angaben zum Tathergang zu prüfen: Hinsichtlich Probabilität bzw. ob sich der Vorfall aus technischer oder gerichtsmedizinischer Sicht so ereignet haben könnte. Aber, so Hauser, “für den Gerichtsmediziner bleiben an der Version Zweifel bestehen”.

Ein zeitgleich in Auftrag beauftragtes psychiatrisches Gutachten wird erwartet und “kann nicht mehr lange dauern”. Dieses soll auch die Zurechnungsfähigkeit des Verdächtigen prüfen. Sobald alle Gutachten eingelangt und die Ermittlungen abgeschlossen sind, muss man schauen was “übrig bleibt” und die Anklage wird vorbereitet. Es sei noch verfrüht, diesbezüglich jetzt etwas zu entscheiden, betonte der Staatsanwalt.

Heidrun W. seit 2001 verschwunden

Am 28. September 2001 hatte die Frau ihren sechsjährigen Sohn zu Mittag von der Schule abholen wollen, kam dort aber nie an und blieb verschwunden. Mittlerweile wurde sie für tot erklärt, der Fall aber vor einigen Monaten vom Cold Case Management im Bundeskriminalamt neu aufgerollt. Der Tischler, der die Kindergartenhelferin als Letzter gesehen haben soll und bereits nach ihrem Verschwinden zum Kreis der Verdächtigen gezählt hatte, wurde schließlich am 22. Mai aufgrund “dringenden Tatverdachts” festgenommen. Der Mann ist nach wie vor – und bleibt es vorerst auch – in Untersuchungshaft. Der Termin für die nächste Haftprüfung ist voraussichtlich der 10. November. (APA)

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