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Fall Kührer: Es soll neue Zeugen geben - Wiederaufnahme möglich

Der Angeklagte im Fall Kührer - Bild von 2013.
Der Angeklagte im Fall Kührer - Bild von 2013. ©apa (Sujet)
Ein heute 53-Jähriger wurde im Fall Julia Kührer vor zwei Jahren am Landesgericht Korneuburg wegen Mordes verurteilt. Nun könnte die Wiederaufnahme des Verfahrens bevor stehen: Es soll neue Zeugen zur altbekannten Theorie geben, wonach der Ex-Freund die 16-Jährige nach deren Drogentod im Keller des Verurteilten abgelegt haben soll.
Schuldspruch: Lebenslang
Die Schlussplädoyers
Letzte Einvernahmen
Beim Prozess in Korneuburg
"Opfer einer Verschwörung"
Am Fundort der Leiche

Dieses Szenario hätte der Ex-Freund “persönlich” einem Mann erzählt, der kürzlich in die Justizanstalt Stein eingeliefert worden sei. Weiters führte Rechtsanwalt Wolfgang Blaschitz im Kurier am Sonntag die fast idente Aussage einer Frau an, die in einem Zug nach Retz ein Gespräch gleichen Inhalts – Überdosis bei einer Drogenparty im Wald – unter vier Jugendlichen gehört habe. Zudem suche Blaschitz nach einem weiteren Zeugen, der im Zuge des Prozesses einen ähnlichen anonymen Brief an den Richter geschrieben haben soll.

Der Fall Kührer: Wiederaufnahme möglich

2006 war die Schülerin aus Pulkau im Weinviertel spurlos verschwunden, fünf Jahre später wurde ihre verbrannte Leiche im nahen Dietmannsdorf auf dem Hof eines Mannes gefunden, der in Pulkau eine Videothek betrieben hatte. Die genaue Todesursache ließ sich nicht mehr feststellen. Die Anklage stützte sich auf Indizien und Gutachten, an sechs Verhandlungstagen wurden Dutzende Zeugen gehört, ehe die Geschworenen am 24. September 2013 einen Schuldspruch fällten. Im März 2014 setzte das Oberlandesgericht Wien die verhängte Strafe von lebenslang auf 20 Jahre herab. Der Oberste Gerichtshof hatte zuvor die vom damaligen Verteidiger Farid Rifaat eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde zurückgewiesen.

(apa/red)

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