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Fifty Shades Of Grey: Gefährliche Liebe - Trailer und Kritik zum Film

Nippelklemmen, Liebeskugeln und entblößte Hintern wohin das Auge nur reicht: Wenn die Fortsetzung zur Erotikroman-Verfilmung von "Fifty Shades of Grey" ins Kino lockt, sollen die Gemüter erregt und dem Publikum erneut eingeheizt werden. "Fifty Shades of Grey: Gefährliche Liebe" wird abermals als grenzüberschreitende SM-Lovestory angepriesen, gibt sich dabei aber doch verhältnismäßig lammfromm.

Im englischen Original lässt schon der Titel “Fifty Shades Darker” auf eine etwas schwermütigere, sinistere Geschichte rund um die beiden ansehnlichen Hauptcharaktere schließen, so wirklich furchteinflößend ist letztlich nur die Abfolge der lachhaften Schundroman-Dialoge und das Verheizen des Talents sowohl von Jamie Dornan wie auch Dakota Johnson.

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Wobei zu erwähnen ist: Fans des Vorgängers und der Buchvorlagen kommen vermutlich dennoch auf ihre Kosten, werden doch die Stars besonders schmeichelhaft und auch die luxuriösen Handlungsorte immerhin gekonnt in Szene gesetzt.

Fifty Shades Of Grey: Gefährliche Liebe – Die Handlung

War der ersten Teil der “Shades of Grey”-Trilogie zumindest in Ansätzen bereichert mit der Selbstfindung bzw. Emanzipation der leicht zu beeindruckenden Anastasia Steele (Johnson), so kehrt die Fortsetzung diesem als selbstbewusst etablierten Charakter den Rücken zu und reversiert alles Erreichte in den ersten 15 Minuten der Handlung. Vergessen ist nun die Loslösung vom obsessiven SM-Fanatiker Christian Grey (Dornan): Ein mehr oder minder romantisches Dinner und eine Cun­ni­lin­gus-Szene später ist das Paar wieder vereint. Mit dem Versprechen, die speziellen Vorlieben des von Erinnerungen an seine Kindheit geplagten Milliardärs im Zaum zu halten, wird der Grundstein für eine tatsächlich gleichwertige Beziehung – ohne Regeln, keine Bestrafung – gelegt. Doch der Schein trügt und mit zunehmender Filmdauer kommt die BDSM-dominierte Vergangenheit des attraktiven Unternehmers zum Vorschein. Der freundschaftliche Kontakt zu “Mrs. Robinson” (Kim Basinger) und eine enigmatische Unbekannte (Belle Heathcote) stellen das Paar auf die Probe.

Fifty Shades Of Grey: Gefährliche Liebe – Die Kritik

Eine gute Nachricht vorab: Auch diejenigen, die sich “Fifty Shades Of Grey: Gefährliche Liebe” ohne Sichtung des Prequels zu Gemüte führen wollen, werden schnell in die etablierten Figuren-Konstellationen eingeführt und verstehen die Motivationen der Charaktere in den einleitenden Minuten. Dabei offenbart sich auch gleich die weniger subtile, als vielmehr “Hau-Drauf”-Methodik der Erzählung: Ein opulenter Rosenstrauß des verschmähten Liebhabers wird doch nicht umgehend entsorgt, was natürlich gleichermaßen auf Wut und auf Restgefühle verweist, Dakota Johnsons Ana blüht in ihrem neuen Job als selbstständiges Individuum auf und ihr Talent wird gleich von allen Seiten wortreich und ohne Umschreibung bestätigt. Das Verlangen des titelgebenden Protagonisten kommt wiederum raffinierten mit Sätzen wie “I want you back” zum Ausdruck.

Vermutlich kommt das schon beim Vorgänger so zahlreich erschienen Publikum allerdings weniger wegen der berühmt-berüchtigten Prosa von Autorin Erika Leonard aka E.L. James in die Kinosäle, sondern eher um wohlgeformte “Hardbodies” bei anregenden Liebesspielen mit allerlei anrüchig anmutenden Sextoys zu bestaunen. In dieser Hinsicht enttäuscht der Film sein Zielpublikum nicht: Aufwändige Dessous und Höschen fliegen dem Zuseher nur so um die Ohren, kaum eine Dialogszene endet nicht mit popmusikalisch untermalter Balz der beiden attraktiven Stars. Schön fotografierte Szene ohne wirklich relevanten Inhalt stellen das Füllmaterial der knapp zwei Stunden Laufzeit von “Fifty Shades Of Grey: Gefährliche Liebe” dar und reichen von einem Yachttörn bis zu den gewohnten Designer-Penthouse-Suiten mit Postkarten-Blick auf diverse US-Großstädte. Unnötig zu erwähnen, dass auch ungeniertes Product Placement (Von Apple über Armani bis zu Ben & Jerry’s) seinen Platz dort findet. So bleibt der Film als pseudo-schweißtreibendes SM-Drama samt oberflächlich-alberner Wendungen zumindest kurzzeitig in Erinnerung, allzu lange sollte man sich über die Handlung und Motivation der Figuren keine Gedanken machen, ist es doch verlorene Liebesmüh.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Fifty Shades Of Grey: Gefährliche Liebe”

(Red. / Alle Bilder: UPI)

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