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Flüchtlingshaus Galina in Nenzing schließt die Pforten

Wegen rückläufigen Zahlen an AsylwerbernInnen wird das Haus Galina per Ende Februar geschlossen.
Wegen rückläufigen Zahlen an AsylwerbernInnen wird das Haus Galina per Ende Februar geschlossen. ©Caritas Vorarlberg
Haus Galina wird geschlossen

Die Unterbringung der AsylwerberInnen erfolgt vermehrt in Privat- und Kleinquartieren. Das hat sich bewährt.

Zwei Jahrzehnte lang war die ehemalige Kaserne “Galina” an der Gemeindegrenze zwischen Nenzing und Frastanz ein vorübergehendes Zuhause für weit über tausend Flüchtlinge. Wegen der rückläufigen Zahl an AsylwerberInnen – für das heurige Jahr werden cirka zehn Prozent weniger Flüchtlinge in der Grundversorgung erwartet – wird das Haus “Galina” per Ende Februar geschlossen. Die letzten AsylwerberInnen packen derzeit ihre Habseligkeiten und übersiedeln in ihre neuen Unterkünfte. Die Praxis zeigt, dass sich besonders für Familien eine Integration in Privatquartieren wesentlich einfacher gestaltet. Zudem kann die Betreuung kostengünstiger erfolgen.

Diese Woche war es nun an der Zeit, im kleinen Rahmen Abschied zu feiern: “Die Galina war ein besonderes Symbol für die Flüchtlingsarbeit und ein Platz der Verschiedenheit, des Wartens, des Hoffens, aber auch des Abschied-Nehmens”, erinnerte sich Caritasdirektor Peter Klinger an bewegte Zeiten. “Mitte der 90-er-Jahre stellte uns etwa der Jugoslawienkrieg vor riesige Herausforderungen, als binnen kürzester Zeit um die Zweitausend Flüchtlinge untergebracht und Großquartiere gefunden werden mussten.” Seinen Dank richtete er dabei an den Nenzinger Bürgermeister Florian Kasseroler: “Die Gemeinde war immer Brückenbauer und hat sich aktiv an der Integration dieser Menschen beteiligt.” Ein herzliches “Danke” sprach Direktor Klinger auch an die Nenzinger Schulen und Kindergarten – vertreten durch Volksschuldirektorin Edith Wüstenhagen – sowie an die Pfarre Frastanz mit Dekan Herbert Spieler für das großartige Engagement und Lobbyarbeit sowie an alle ehrenamtlich und hauptamtlich engagierten MitarbeiterInnen in der “Galina” aus. “Sehr bemerkenswert ist auch die Zusammenarbeit mit Polizei und Sicherheitsdirektion im Sinne der Flüchtlinge. Durch das gemeinsame Bemühen wurde es den Menschen möglich, zur Ruhe zu kommen und sich neu zu orientieren.”

Knapp 700 Menschen, die ihre Heimat aus unterschiedlichen Gründen verlassen mussten, werden derzeit in der Grundversorgung der Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg betreut. Die Frauen, Männer und Kinder stammen aus 40 Nationen und sind in Flüchtlingshäusern und privaten Quartieren im Land untergebracht. Von Anfang an sah das zwischen Land und Caritas vereinbarte Konzept vor, dass keine zentralen Großquartiere zu Gettos werden sondern die Asylwerber auf alle Landesteile verteilt werden. Die hauptamtlichen MitarbeiterInnen des Hauses “Galina” werden künftig in anderen Bereichen und der Mobilen Betreuung bzw. bei der Betreuung von minderjährigen Flüchtlingen eingesetzt.

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