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Flüchtlingskrise in Europa: Zustrom auf der Balkanroute geht zurück

Weniger Menschen derzeit auf der Flücht
Weniger Menschen derzeit auf der Flücht ©APA/AFP
Es befinden sich noch immer zahlreiche Menschen auf der Flucht nach Europa. Der Zustrom auf der Balkanroute scheint dabei aber stark zurückzugehen.
Menschen weiter auf der Flucht
Baby in Sammelstelle geboren
Hoher Einbürgerungszuwachs
Übergriffe auf heimische Unterkünfte

Mehrere betroffene Länder meldeten am Donnerstag, den 26. November ein deutliches Sinken der Flüchtlingszahlen im Vergleich zu den vergangenen Wochen. Auch an der Sammelstelle im steirischen Spielfeld blieb es Donnerstag früh ruhig.

Flüchtlingszustrom geht zurück

Grund für den Rückgang dürfte das schlechte Wetter am Mittelmeer sein, vermutet die Internationale Organisation für Migration (IOM) laut dpa. Bereits am vergangenen Sonntag zählte die Organisation nur noch 155 neue Flüchtlinge auf den griechischen Inseln – am Tag zuvor waren es noch knapp 3.000 Menschen gewesen.

Am Grenzübergang zwischen Österreich und Slowenien warteten am Donnerstag gegen 9.00 Uhr keine Flüchtlinge auf die Weiterreise und auch auf slowenischer Seite in Sentilj meldeten die Behörden keine Menschen, die über die Grenze wollten. Für den Abend war eine nicht medienöffentliche Informationsveranstaltung für Anrainer zum Thema Zaunbau in Spielfeld geplant.

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Die betroffenen Westbalkan-Länder meldeten ebenfalls eine deutliche Reduktion bei der Zahl der Ankommenden. Am gestrigen Mittwoch kamen in Slowenien 2.070 Flüchtlinge aus Kroatien an, am Tag zuvor waren es noch dreimal so viel gewesen. Kroatien zählte unterdessen am Mittwoch nur noch 1.800 Neuankünfte aus Serbien.

Mehr Flüchtlinge in Deutschland

Ähnlich stellte sich die Lage in Serbien und Mazedonien dar. Bis Mittag wurden im südserbischen Presevo laut dem staatlichen TV-Sender RTS nur einige hundert Neuankömmlinge registriert. Am gestrigen Mittwoch gab es insgesamt etwa 1.000 Flüchtlinge, teilte ein Vertreter des städtischen Roten Kreuzes mit.

In Mazedonien sind laut Amtsangaben in den letzten 24 Stunden insgesamt 1.661 Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak und Afghanistan angekommen. Gleichzeitig wurde rund 300 sogenannten “Wirtschaftsmigranten” die Einreise verweigert. Aufgrund der mazedonischen Zurückweisungspolitik gegenüber “Wirtschaftsmigranten” hat unterdessen die Zahl der Personen, die mit gefälschten Pässen einreisen wollten, stark zugenommen, meldeten Medien.

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In Deutschland stiegen die Flüchtlingszahlen hingegen weiterhin unvermindert an. Am Mittwoch stellten die Beamten der Bundespolizei laut Reuters allein 7524 Neuankömmlinge fest, davon 6054 an der österreichischen Grenze in Bayern. Von den Bundesländern wurden in diesem Jahr bis Ende vergangener Woche 900.000 Flüchtlinge registriert, wie die deutsche Regierung bestätigte. In diesem Monat gelangten rund 142.000 Personen nach Deutschland.

Leere Sammelstellen in Österreich

Sehr ruhig hat sich die Situation in der Sammelstelle Spielfeld dargestellt: Es warteten gegen 9.00 Uhr keine Flüchtlinge auf die Weiterreise und auch auf slowenischer Seite in Sentilj meldeten die Behörden keine Menschen, die über die Grenze wollten. Für den Abend war eine nicht medienöffentliche Informationsveranstaltung für Anrainer zum Thema Zaunbau in Spielfeld geplant.

Gegen 1.00 Uhr waren laut Polizei die letzten Ankömmlinge vom Mittwoch in Notquartiere gebracht worden. Von da an blieb die Versorgungsstelle leer. Auch am Grenzübergang Bad Radkersburg waren Donnerstagfrüh keine Flüchtlinge. Am Nachmittag werden jedoch in Sentilj (St. Egidi) wieder Migranten erwartet, erklärte die Polizei.

GREECE-EUROPE-MIGRANTS
GREECE-EUROPE-MIGRANTS

Anrainer der Staatsgrenze in Spielfeld werden am Abend (19.00 Uhr) im Gemeindeamt unter anderem von Landespolizeidirektor Josef Klamminger über den bevorstehenden Zaunbau informiert. Die Barriere – ein sogenannter G7-Zaun – soll 3,7 Kilometer lang und zwei Meter hoch sein. Stacheldraht ist dabei nicht vorgesehen.

(APA/ Bild: APA/AFP)

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