Oft würden dabei die arbeitsrechtlichen Standards verletzt. Berufseinsteigern auf der Suche nach einem Job werde oft viel versprochen, aber wenig oder gar keine Entlohnung angeboten. In vielen Unternehmen seien die Praktika eigentlich normale Arbeitsverhältnisse, würden aber nicht dementsprechend bezahlt. Die Arbeitgeber ersparen sich durch unter- oder unbezahlte Pflichtpraktika Steuern und Abgaben, der Sozialversicherung entsteht dadurch jährlich ein Verlust von rund 69 Mio. Euro, kritisiert die Gewerkschaftsjugend. Den Pflichtpraktikanten entgehe ein Entgelt von rund 174 Mio. Euro.
Standards zum Eindämmen der Ausbeutung von Praktikanten
Mit öffentlichen Aktionen in Wien will die Gewerkschaft die Ausbeutung der Praktikanten eindämmen. Auf der Online-Plattform “www.watchlist-praktikum.at” wird über die Rechte informiert. Die Berichte von Betroffenen werden ausgewertet und anonym der zuständigen Gebietskrankenkasse weitergeleitet, um die Situation zu prüfen und eventuell ausstehende Entlohnung einfordern zu können. Wenn Lehrpläne Pflichtpraktika vorschreiben, müssten sie auch klare Standards enthalten, fordern die Gewerkschafter.
(apa/red)