Die Spekulationen um mögliche Kandidaten gingen am Dienstag unterdessen weiter. Die Gratiszeitung “heute” brachte die Nahostexpertin Karin Kneissl ins Spiel, diese sagte aber bereits ab: “Entgegen anders lautender Meldungen wird Karin Kneissl NICHT zur Bundespräsidentenwahl 2016 antreten”, hieß es auf ihrer Homepage.
“Ich habe sämtliche Angebote abgelehnt, da ich mir die Position der unabhängigen Analystin in den letzten 18 Jahren teils unter Entbehrungen erarbeitet habe”, schrieb die Expertin. Außerdem kenne sie “die Zwänge, die das Amt mit sich bringt, zumal ich in meiner Zeit als Diplomatin mit einigen Bundespräsidenten zusammengearbeitet habe”. Sie verwies darauf, dass es ihr in den letzten Jahren gelungen sei, “an Universitäten in Israel, Libanon und im Iran gleichermaßen als Referentin zu Energiefragen und Nahostpolitik vorzutragen. Die geistige Unabhängigkeit ist der Luxus, den ich mir stets geleistet habe”, so Kneissl.
Die “Oberösterreichischen Nachrichten” berichteten, dass derzeit der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer laut Informationen “mehrerer FP-Granden” der “eindeutige Favorit” sei. In dessen Büro wurde gegenüber der APA hingegen erklärt, an seiner Position – wonach er eine Kandidatur nicht anstrebe – habe sich nichts geändert. Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte Hofer festgehalten, er fühle sich mit 44 Jahren “ehrlich gesagt” als noch zu jung für dieses Amt.
Neben Hofer hatte FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache in der Vergangenheit auch den Wiener Vizebürgermeister Johann Gudenus, die zur FPÖ gewechselte ehemalige ÖVP-Politikerin Ursula Stenzel, Rechnungshof-Präsident Josef Moser, die Abgeordneten Harald Stefan und Johannes Hübner sowie Volksanwalt Peter Fichtenbauer als mögliche Kandidaten genannt. Auch die EU-Abgeordnete Barbara Kappel und Ex-Justizminister Dieter Böhmdorfer wurden medial als potenzielle FPÖ-Kandidaten gehandelt.