Unter den prächtigen Fresken zogen Franziskus und die Papstwähler, darunter auch der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn, vor der Messe in die Sixtinische Kapelle ein.
Aufgabe der Kirche, Botschaft Christi zu verkünden
Dort zelebrierte Franziskus der Tradition entsprechend die Messe auf Lateinisch, das bis zum Zweiten Vatikanischen Konzil die vorherrschende Liturgie-Sprache in katholischen Gottesdiensten war. Seine Predigt hielt er auf Italienisch. Die vordringlichste Aufgabe der Kirche sei es, die Botschaft von Jesus Christus zu verkünden. Andernfalls riskiere die katholische Kirche, auf eine “mitfühlende Nicht-Regierungsorganisation” reduziert zu werden.
Kirche müsse Verweltlichung vermeiden
Die Kirche sollte eine Verweltlichung vermeiden, sagte der neue Pontifex in seiner sieben Minuten langen und frei gehaltenen Ansprache. Das Kreuz müsse stets im Mittelpunkt des christlichen Lebens stehen, “ansonsten sind wir verweltlicht”. “Wer nicht den Herrn anbetet, betet den Teufel an, denn wer sich nicht zu Jesus Christus bekennt, bekennt sich zur Weltlichkeit des Dämonen”, formulierte der Papst nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur ANSA.
Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio war am Mittwoch überraschend zum Papst gewählt worden. Er hat sich als erstes Kirchenoberhaupt den Papstnamen Franziskus gegeben, benannt nach dem heiligen Franz von Assisi. Papst Franziskus ist Nachfolger von Benedikt XVI., der am 28. Februar aus Alters- und Gesundheitsgründen zurückgetreten war. Erstmals seit dem Syrer Gregor III. im 8. Jahrhundert stammt ein Papst nicht aus Europa. Nie zuvor war ein Mitglied des Jesuitenordens Papst. Bergoglio ist Jesuit und wird oft als Anwalt der Armen bezeichnet. (APA)