Die SJ-Wien hat am Freitag via Aussendung scharfe Kritik an dem geplanten Konzert der Band Frei.Wild im Gasometer geübt. “Trotz Erfolge sind sie nicht unumstritten, denn ihre Texte bedienen sich gern völkischem Nationalismus. Sich selbst und ihre Fans bezeichnet die Band immer als ‘unpolitisch’, sie grenzen sich von ‘jeglichem Extremismus’ ab, und ihr Sänger Philipp Burger entschuldigt seine neonazistische Vergangenheit leichtfertig. Doch die Realität bei Konzerten sieht anders aus: Fans mit Kleidung von neonazistischen Marken wie “Thor Steinar” und andere einschlägige Symbole.” so die SJ.
Frei.Wild: Band mit vielen Kontroversen
“Wer diese Band für unpolitisch hält, belügt sich selbt: Frei.Wild nutzt Nationalismus um ein deutsches ‘Wir’-Gefühl zu erzeugen, das sich definiert durch Volk, Tradition und Sprache. Dieser Volksbegriff sucht sich ganz automatisch seine Abgrenzung: Im Nicht-Deutschen, im Fremden. Die Überhöhung des eigenen ‘Volkes’, der damit zusammenhängende Rassismus anderen Bevölkerungsgruppen gegenüber, gemischt mit stumpfer Schimpferei gegen die Obrigkeit ergibt klassischen Rechtspopulismus und ist damit alles andere als unpolitisch,” so die Kritik weiters. Die Sozialistische Jugend Wien forderte via Aussendung die Planet Music & Media GmbH explizit auf, den Konzerttermin im Gasometer “zu verhindern” und “ihre Konzerthallen nicht mehr Frei.Wild zur Verfügung zu stellen.”
Eklat um Echo-Nominierung
Frei.Wild ist eine deutschsprachige Rock-Band aus Brixen in der italienischen, autonomen Provinz Südtirol. Im März 2013 sorgte die Nominierung der Gruppe für den Musikpreis Echo in der Kategorie Rock/Alternative National für einen Eklat, zahlreiche Künstler wollten daraufhin ihre eigene Nominierung boykottieren, etwa die deutsche Bands Die Ärzte, Kraftlub oder MIA. Die Nominierung von Frei.Wild wurde schließlich zurückgezogen mit der Begründung, dass der Echo-Preis kein geeigneter Schauplatz einer öffentlichen politischen Debatte sei.
Red./(ABE)