Dazwischen gaben die Punk-Veteranen Pennywise einen Vorgeschmack auf das mit Bad Religion und System Of A Down doch sehr harte Finale auf der Space Stage. Dubstep-Fans sollten in den Nachtstunden beim Kontrastprogramm Nero (live) auf ihre Kosten kommen.
Frequency: Heiß und sommerlich
Willy Moon hatte das zweifelhafte Vergnügen, bei hochsommerlichen Temperaturen als einer der ersten Acts auf der Bühne zu stehen, während viele Besucher noch ein kühles Bad in der Traisen genossen. “Macht nichts. Ich habe noch nie in Österreich gespielt und freue mich auf die Gelegenheit. Dank Internet kennt man heute Künstler wie mich auch in Ländern, wo unsere Songs nicht im Radio gespielt werden”, sprach Moon backstage und rockte dann mit seiner Frauenband ohne Hemmungen.
Auf dem zweiten Hauptschauplatz, der Green Stage, absolvierte Miles Kane, am besten bekannt für seine Zusammenarbeit mit Alex Turner (Arctic Monkeys) als Last Shadow Puppets, einen tollen Britpop-Gig. Sein wunderbarer Gitarrensound und Hymnen wie “Come Closer” und “Give Up” überzeugten. “Ich sehe mich mehr als Singles-Typ, weniger als Album-Künstler. Auf meiner neuen Platte gibt es mindestens sechs Songs, die ich als Singles auskoppeln möchte”, sagte Kane zur APA. Die Zuschauer waren angetan, die zuhörende Menge allerdings überschaubar, während zu Imagine Dragons auf der Konkurrenzbühne die Massen strömten.
Auch bei Awolnation, gepusht vom Radiohit “Sail”, war viel los, vor allem die Kids fühlten sich von der Mischung aus Indie, härteren Klängen und 60er-Jahre-Surfsounds angetan. Live klang die US-Formation kantiger als auf LP, mit Fortdauer des Konzerts aber immer berechenbarer. Umjubelt der viel zu kurze Auftritt von Thees Uhlmann, der trotz sengender Hitze tapfer wie immer mit schwarzer Lederjacke auf die Bühne trat.
Madsen mit bester Show des Tages
Die vielleicht beste Show des Tages zogen Madsen ab. “Du schreibst Geschichte”, gefolgt von “Wo es beginnt” – das rockte. In den vorderen Reihen bildete sich ein riesen Mosh-Pit, es wurde gehüpft und mitgesungen. Dann sprach Frontman Sebastian den Burschen und Mädchen auch noch aus der Seele: “Ich schlafe lieber im Zelt als im teuren Hotel”, hieß es im Lied “Mein Herz bleibt hier”.
Das Rote Kreuz behandelte unterdessen Patienten nach Insektenstichen und Hitzefolgen. “Viele trinken zu wenig oder das falsche, nämlich Alkohol”, berichtete Wolfgang Brückler. Die 120 Sanitäter und drei Notärzte bereiteten sich auf eine intensive Nacht vor, “erst gegen 3.00 oder 4.00 Uhr” beruhigt sich erfahrungsgemäß die Lage. (APA)