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Fünf Tote bei Taliban-Angriff in Kunduz

Anschlag galt DAI-Büro
Anschlag galt DAI-Büro ©APA (epa)
Bei einem Taliban-Angriff im Norden von Afghanistan sind am Freitag in Kunduz ein Deutscher und zwei weitere Ausländer getötet worden. Auch zwei Afghanen seien bei dem Gefecht ums Leben gekommen, sagte Gouverneur Omar. 24 Menschen seien verletzt worden. Der Angriff der Islamisten galt der US-amerikanischen Hilfsorganisation Development Alternatives Inc (DAI).
Bilder des Anschlags

Nach Angaben von Omar stürmten insgesamt sechs Selbstmordattentäter und bewaffnete Aufständische vor Sonnenaufgang das erst vor kurzem eröffnete DAI-Büro. Mindestens ein Attentäter habe sich vor dem Tor zum Firmengelände selbst in die Luft gesprengt und damit den Weg für die anderen Angreifer freimachen wollen. Dann hätten sich Angreifer und Sicherheitskräfte eine fünf Stunden währende Schießerei geliefert.

Ausländische Mitarbeiter seien auf das Dach des Gebäudes geflüchtet. Die Sicherheitskräfte hätten auf dem Gelände rund acht Arbeiter aus den USA retten können. Neben dem Deutschen seien auch ein Brite, ein Filipino sowie ein afghanischer Polizist und ein afghanischer Wachmann umgekommen. Auch alle Angreifer seien tot.

Taliban-Sprecher Mujahid sagte, die Firma sei angegriffen worden, weil sie mit den Amerikanern zusammenarbeite. Nach Angaben des Krankenhauses in Kunduz-Stadt wurden dort 22 Verletzte behandelt. DAI arbeitet im Auftrag der staatlichen amerikanischen Hilfsorganisation USAID und ist auf den Wiederaufbau spezialisiert.

Der deutsche Außenminister Westerwelle verurteilte den Angriff des Selbstmordkommandos. Nach Angaben seines Sprechers handelt es sich bei dem getöteten Deutschen um einen 32-Jährigen aus Schleswig-Holstein. Der frühere Bundeswehrsoldat habe für die DAI gearbeitet, er sei für den Schutz von deren Niederlassung in Kunduz-Stadt zuständig gewesen.

Auch deutsche Soldaten wurden am Freitagmorgen nahe Kunduz erneut angegriffen. Wie unterdessen die NATO mitteilte, wurde bei Gefechten im Osten des Landes auch ein US-Soldat getötet.

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