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Fußgänger und Radfahrer in dunkler Jahreszeit stark gefährdet

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Bei Dämmerung bzw. Dunkelheit ist im Straßenverkehr besondere Vorsicht angesagt.

Im Vorjahr gab es laut Statistik Austria 736 Fußgänger- und Radfahrerunfälle bei Dämmerung und Dunkelheit auf Österreichs Straßen. “Bei Dunkelheit nimmt die Leistungsfähigkeit des menschlichen Auges stark ab”, weiß ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Im Straßenverkehr kann das verheerende Auswirkungen haben. 

Verstärkt wird das Risiko durch “unsichtbare” Fußgänger oder Radfahrer. Sind diese nämlich mit dunkler Kleidung unterwegs, werden sie von Fahrzeuglenkern erst aus sehr kurzer Entfernung von etwa 25 bis 30 Metern erkannt. Für Fahrzeuglenker reicht das oft nicht, um rechtzeitig zu reagieren und einen Unfall zu vermeiden. “Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h und einem Anhalteweg von ca. 40 Metern kann ein Autofahrer gar nicht mehr rechtzeitig stehenbleiben”, erklärt die ÖAMTC-Expertin.

Fahrzeuglenker können nur auf das reagieren, was sie rechtzeitig sehen. Deshalb sollten sie ihr Tempo den Gegebenheiten anpassen. Aber auch Fußgänger und Radfahrer können ihren Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Je heller gekleidet sie unterwegs sind, desto besser und früher werden sie gesehen. Seidenberger appelliert deshalb an die schwachen Verkehrsteilnehmer, sich “sichtbar” zu machen. Helle, kontrastreiche Kleidung sorgt dafür, dass Personen bereits aus 40 bis 50 Metern erkannt werden. Kleidung mit Reflexmaterial wird sogar schon aus einer Entfernung von 130 bis 160 Metern gesehen.

“Es ist nicht nötig, sich von Kopf bis Fuß in Leuchtfarben zu kleiden”, sagt die Clubexpertin. Schon Accessoires, wie ein heller Schal, eine helle Mütze oder eine helle Tasche können die Sichtbarkeit wesentlich verbessern. Reflexionsmaterialien sollten immer möglichst tief an der Kleidung angebracht werden – etwa an Beinen, Schuhen oder längeren Taschen. Hier werden sie vom Abblendlicht der Autos früher erfasst. 
 
Zusätzlich zum Tragen heller bzw. reflektierender Kleidung sollten die schwachen Verkehrsteilnehmer in der dunklen Jahreszeit generell immer besondere Vorsicht an den Tag legen. “Die Fahrbahn sollte möglichst nur bei Ampeln bzw. Zebrastreifen gequert werden. Nach Möglichkeit sind helle, gut ausgeleuchtete Querungsstellen zu benutzen”, sagt die ÖAMTC-Expertin. Sind keine Gehwege vorhanden, sollten Fußgänger immer links am Fahrbahnrand gehen. So werden entgegenkommende Fahrzeuglenker gesehen und es kann noch rechtzeitig ausgewichen werden.

Aber auch Fahrzeuglenker sind in der Pflicht, nun verstärkt Rücksicht auf Fußgänger und Radfahrer zu nehmen. “Ablenkungen wie Handytelefonieren ohne Freisprecheinrichtung erhöhen das Risiko, Fußgänger oder Radfahrer zu übersehen”, warnt die ÖAMTC-Verkehrspsychologin abschließend. 

Quelle: ÖAMTC Fahrtechnik und Verkehrssicherheit

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