Geiselnahme in NÖ durch Wilderer: Polizist als viertes Todesopfer
Seinen Ausgang nahm das Blutbad in der Nähe von Annaberg (Bezirk Lilienfeld): Die Polizei war in der Nacht verständigt worden, dass ein amtsbekannter Wilderer wieder unterwegs sei. Eine Straßensperre wurde errichtet, und zwei Cobra-Beamte stoppten den Wagen des Verdächtigen. Die Sondereinheit war nach den jahrelangen schweren Wildereidelikten in der Gegend in die Fahndungsmaßnahmen nach illegalen Schützen eingebunden.
Einer der Beamten wurde vom Verdächtigen angeschossen, er starb etwa zwei Stunden später in einem Krankenhaus. Während der Versorgung des Schwerverletzten noch am Tatort durch die Rettung eröffnete der Mann erneut das Feuer. Der Fahrer des Rotkreuzwagens wurde tödlich getroffen, der zweite Cobra-Polizist verletzt.
Mutmaßlicher Wilderer gab Schüsse ab
Der mutmaßliche Wilderer flüchtete danach zu Fuß. Einige Kilometer weiter stieß der Mann auf einen Streifenwagen und feuerte erneut. Einer der Beamten, ein Polizist aus dem Bezirk Scheibbs, starb. Dessen Kollege wurde zur Geisel des Verdächtigen, der mit dem Polizeiauto zu seinem Bauernhof bei der Ortschaft Großpriel bei Melk flüchtete.
Dort verschanzte sich der mit umfangreicher Munition ausgestattete Mann in seinem auf einer Anhöhe gelegenen Vierkanthof. Rund hundert Polizisten umzingeln seit etwa 7.00 Uhr das Anwesen, die Umgebung wurde großräumig abgesperrt. Drei Panzer sind ebenfalls im Einsatz.
Mann verschanzte sich in Bauernhof
Die Polizei bestätigte, dass der Verdächtige immer wieder aus dem Bauernhaus heraus Schüsse abgibt. Die Polizei hatte auch Angehörige des Verdächtigen beigezogen, die offenbar erfolglos versucht hatten, ihn auf seinem Handy zu erreichen. Die Versuche, mit dem Mann Kontakt aufzunehmen, blieben aber ohne Erfolg.
Die Polizei fand unterdessen in dem entwendeten Streifenwagen auf dem Bauernhof die Leiche des vermissten Polizisten.
(APA)
