Dem aktuellen Amtsinhaber Richard Amann (ÖVP), Niederstetters direktem Nachfolger, fehle es an Handschlagqualität und Umsetzungsvermögen – ganz im Gegensatz zu Egger, der über beides verfüge. Die Parteizugehörigkeit von Egger sei zweitrangig. “Ich kann nicht mehr länger zusehen, wie es in Hohenems geht. Es geht rückwärts”, stellte Niederstetter fest. Stillstand und mangelnde Bürgernähe seien der Grund dafür, dass er wieder aktiv werde, “im Sinn, dass ich Dieter Egger berate”.
Streit mit Raos 2004
Niederstetter hatte sich 2004 kurz vor seinem geplanten Abgang mit seinem designierten Nachfolger, Parteifreund und Vizebürgermeister Kurt Raos zerstritten. In weiterer Folge einigte sich die Hohenemser ÖVP auf Amann, Raos hingegen wurde von der Partei fallen gelassen. Er kehrte 2010 mit einer eigenen Liste (“Bürgerbewegung Hohenems”) in die Stadtpolitik zurück.
Amann setzte sich bei der Bürgermeisterdirektwahl 2010 im ersten Wahlgang mit 51,06 Prozent Stimmenanteil (2005: 65,45 Prozent) durch. Die Hohenemser ÖVP verlor vor fünf Jahren ihre absolute Mehrheit, sie fiel von 54,55 Prozent auf 43,76 Prozent. Die FPÖ hingegen legte um knapp zehn Prozentpunkte von 12,87 auf 22,66 Prozent zu. (APA)