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Germanwings-Pilot wollte Cockpit mit Axt öffnen

Der Co-Pilot war möglicherweise schwer depressiv
Der Co-Pilot war möglicherweise schwer depressiv
Der ausgesperrte Pilot der verunglückten Germanwings-Maschine hat einem Bericht zufolge offenbar wenige Minuten vor dem Aufprall noch versucht, die Tür zum Cockpit mit einer Axt zu öffnen.

Wie die “Bild”-Zeitung vom Freitag unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, nutzte er dafür eine an Bord befindliche Notfall-Axt, um in das geschlossene Cockpit zurückzugelangen.

Cockpit-Türen nach 9/11 massiv verstärkt

Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA waren die Cockpit-Türen in Flugzeugen massiv verstärkt und mit einem Code versehen worden, um unbefugtes Personal fernzuhalten. Bis dahin war es möglich, die Türen im Notfall mit der Axt einzuschlagen.

Co-Pilot brachte Airbus willentlich zum Absturz

Der Co-Pilot der am Dienstag in den französischen Alpen verunglückten Maschine soll das Flugzeug absichtlich in den Sinkflug und zum Absturz gebracht haben. Zum Zeitpunkt des Unglücks war er allein im Cockpit.

Wegen “schwerer depressiver Episode” pausiert

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte am Donnerstag von einer mehrmonatigen Ausbildungsunterbrechung des Co-Piloten, Andreas L. (27), berichtet, ohne die Gründe dafür zu benennen. Der “Bild”-Zeitung zufolge pausierte der 27-Jährige damals wegen einer “schweren depressiven Episode”. Auch zuletzt war er demnach in regelmäßiger medizinischer Behandlung. Die These einer Depression war am Donnerstag bereits in anderen Medien aufgetaucht. Bei dem Unglück starben 150 Menschen.

Andreas L.: Was über den Co-Piloten bekannt ist

ICAO fordert medizinische Spezialtests für Piloten

Die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) fordert nach dem Absturz regelmäßige medizinische Spezialtests von Piloten. Diese Untersuchungen müssten sowohl die psychische als auch die körperliche Fitness der Piloten prüfen, erklärte die UNO-Organisation am Donnerstag. Sollten die Testergebnisse Anlass zur Sorge geben, müssten auch neuropsychologische Untersuchungen in Erwägung gezogen werden, erklärte die ICAO.

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Bergungsarbeiten am Unglücksort

Unterdessen gingen die Bergungsarbeiten am Ort des Airbus-Wracks in den vierten Tag. Die ersten Hubschrauber starteten in der Früh bei wolkenfreiem Himmel in Richtung Tete de l’Estrop – hinter diesem Gipfel war die Maschine der Lufthansa-Tochter Germanwings am Dienstag zerschellt.

Suche nach zweitem Flugschreiber

Die Aufmerksamkeit der Einsatzkräfte gilt besonders der Suche nach dem zweiten Flugschreiber, der weitere Erkenntnisse zum Geschehen im Cockpit vor dem Absturz liefern könnte.

Die Helikopter bringen die sterblichen Überreste der Passagiere und Crew-Mitglieder in das Einsatzzentrum in Seyne-les-Alpes. Rechtsmediziner arbeiten bereits an der Identifizierung der Leichen, die schon ins Tal gebracht wurden. (APA/red)

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