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"Gewisse" Anschlagsgefahr in Österreich

Gridling kennt keine konkreten Anschlagspläne
Gridling kennt keine konkreten Anschlagspläne ©AP
Der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, geht von einer "gewissen" Anschlagsgefahr in Österreich aus. Solange die militärischen Erfolge der Gruppe "Islamischer Staat" (IS) anhielten, gebe es aber keinen Grund, Anschläge in Europa zu machen, so Gridling in diversen Medien. Konkrete Anschlagspläne sind laut dem BVT-Direktor nicht bekannt.

Rund 150 Personen seien aus Österreich nach Syrien oder den Irak gegangen, um dort zu kämpfen. Die überwiegende Zahl hätte eine russische Staatsangehörigkeit, es seien großteils Tschetschenen, so Gridling gegenüber der “Kleinen Zeitung” und der “Tiroler Tageszeitung”. 15 bis 20 Prozent seien Österreicher mit Migrationshintergrund oder Konvertiten. Es seien aber auch Türken, Bosnier, Ägypter, Mazedonier und Serben dabei.

“Größere Community heißt diese Dinge gut”

“Das Hauptproblem sind die, die zurückkehren, weil in deren Köpfe können wir nicht schauen. Und da reicht die Bandbreite von ‘Ich hab’ so genug von dem, was ich gesehen habe’ bis hin zu ‘Der Jihad gehört nicht nur dort bekämpft”‘, erläuterte Gridling.

Es gebe aber eine “noch größere Community, die diese Dinge gutheißen”, so Gridling weiter. Man müsse hierbei von einigen tausend Personen ausgehen. Diese würden “grundsätzlich den Ideen von IS nicht ablehnend gegenüber stehen”. Dies bedeute aber nicht, dass sie sich bereits engagieren und in den Jihad ziehen wollten, betonte der BVT-Direktor.

Mehrheit der Muslime lehnt Terrorismus ab

Die Mehrheit der Muslime in Österreich lehnt den Terrorismus laut Gridling ab. Er sei deshalb froh, dass auch die Verantwortlichen endlich Position beziehen würden. Gleichzeitig sage die Islamische Glaubensgemeinschaft, dass “nicht einmal ihre Imame die Fanatiker erreichen”.

Zur Rolle der Moscheen und Gebetshäuser als Orte der Radikalisierung in Österreich meinte Gridling: “Die Zahl der Moscheen, wo wir Probleme sehen, ist sehr gering. Von den 360 Moscheen und Gebetshäuser bereiten uns 20 Sorgen. Das sind nicht immer die Größten. Die Moscheen selbst sind nicht ein Ort der Radikalisierung.”

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