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Ghani dankt USA für "großzügige Unterstützung"

Rede in einer gemeinsamen Sitzung von Repräsentantenhaus und Senat
Rede in einer gemeinsamen Sitzung von Repräsentantenhaus und Senat
Der afghanische Präsident Ashraf Ghani hat den Vereinigten Staaten in einer Rede vor dem US-Kongress für den langjährigen Militäreinsatz und den Wiederaufbau des Landes gedankt. Die "großzügige Unterstützung" durch die USA sei von "unermesslichem Wert" für die Förderung der Freiheit am Hindukusch gewesen, sagte Ghani am Mittwoch bei einer gemeinsamen Sitzung von Repräsentantenhaus und Senat.


Das afghanische Volk stehe in “tiefer Schuld” bei den “tapferen” Soldaten der US-Armee und den “amerikanischen Steuerzahlern”, die den Einsatz finanziert hätten. Ghani hob Erfolge bei der Schulbildung von Mädchen und der Verbesserung des Gesundheitswesens hervor. “Unsere Partnerschaft mit Amerika und seinen Verbündeten hat unserem Land Hoffnung gegeben”, erklärte er. Zugleich betonte der afghanische Staatschef, dass sein Land gemeinsam mit den USA an “vorderster Front” gegen den Terrorismus kämpfe.

Ghani war im September auf Hamid Karzai gefolgt, unter dem das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten zuletzt stark angespannt war. Bei seinem ersten offiziellen Besuch in Washington will er ein neues Kapitel in den bilateralen Beziehungen aufschlagen. Begleitet wird Ghani von seinem Regierungsgeschäftsführer Abdullah Abdullah, mit dem er sich nach einer von Betrugsvorwürfen überschatteten Wahl auf eine Regierung der nationalen Einheit verständigt hatte.

Der afghanische Staatschef präsentierte sich in seiner immer wieder vom Applaus der Abgeordneten unterbrochenen Rede als Reformer. Ghani entwarf eine Zukunftsvision von Afghanistan als “eigenverantwortliche Nation”, in der “freier Handel und Rechtsstaatlichkeit Arbeitsplätze und Wohlstand” für die Bevölkerung schaffen würden. Außerdem versprach der ehemalige Weltbank-Ökonom einen entschiedenen Kampf gegen die Korruption.

Zum Jahreswechsel war der NATO-geführte Kampfeinsatz in Afghanistan nach 13 Jahren zu Ende gegangen. An der Folgemission “Resolute Support” zur Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte durch Ausbildung und Beratung sind etwa 12.000 Soldaten aus 40 Staaten beteiligt, darunter bis zu 850 Bundeswehrsoldaten. Für die Sicherheit im Land sind die Afghanen selbst verantwortlich, US-Spezialkräfte können allerdings weiter gegen Al-Kaida-Mitglieder vorgehen.

US-Präsident Obama teilte nach einem Treffen mit Ghani am Dienstag mit, dass die US-Armee auf Wunsch Afghanistans ihre Truppenstärke bis Ende 2015 bei 9800 Soldaten belassen werde. Bisher hatten die Pläne des Weißen Hauses vorgesehen, die Zahl der US-Soldaten in Afghanistan bis Jahresende auf etwa 5500 zu reduzieren. Am Ziel eines Abzugs bis Ende 2016 hielt Obama aber fest.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßte den verlangsamten Abzug vom Hindukusch. Dieses “Zeichen von Flexibilität” verdeutliche das “starke Engagement” der USA und der Militärallianz in Afghanistan, sagte Stoltenberg am Mittwoch vor Journalisten in Washington.

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