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Grazer Hotel-Papagei zur Partnersuche "verurteilt"

Graupapageien sind für Sprachbegabung bekannt
Graupapageien sind für Sprachbegabung bekannt ©APA (dpa)
Seit Monaten steht Graupapagei Joko, der seit 33 Jahren quasi zum Inventar des Grazer Hotels Gollner gehört, dort in der Lobby lebt und zahlreiche Fans hat, im Mittelpunkt eines Tierschutzverfahrens. Laut Gesetz darf der gefiederte Freund des Personals nur zu zweit oder im Schwarm gehalten werden. Joko verträgt sich aber laut "Papageien-Mama" Gerlach nicht mit anderen Graupapageien.

Nun wurde er praktisch “delogiert” und zur Partnersuche in einer Papageienstation in Vösendorf verdonnert. Der Fall war nach einer offiziellen Anzeige einer Behördenvertretung vor einigen Wochen ins Rollen gekommen. Amtstierarzt Klaus Hejny wurde damit betraut und erklärte, dass das Gesetz klar die Paar- oder Schwarmhaltung vorsehe. Ausnahmen seien nur dann gestattet, wenn bewiesen werden kann, dass sich der Graupapagei nicht mit anderen verträgt. Dieser Beweis soll nun angetreten werden: Am Freitag wurde Joko abgeholt und in die niederösterreichische Papageienstation gebracht. Dort soll sich nun zeigen, wie sich der Vogel mit seinen Artgenossen verträgt. Klappt das Zusammenleben nicht, dürfe er laut Gerlach sofort wieder heim.

Die Entscheidung fiel zum Unmut vieler Unterstützer: Knapp 1.000 Fans sind in den vergangenen Wochen der Facebook-Gruppe “Joko soll bleiben” beigetreten. Dennoch wird der Papagei die kommenden Monate in Vösendorf verbringen.

Unklar sei, wie er die Trennung von Heinz Kossek, einem Mitarbeiter des Hotels, verkrafte, denn mit ihm Pflege Joko eine Art “Liebesbeziehung”, so Gerlach. Sie befürchtete, dass ihr Papagei einen seelischen Schock erleiden könnte: Er habe noch nie in seinem Leben die Hotel-Lobby verlassen, zumal er auch noch nie zum Tierarzt musste.

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