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Griechenland: Rakete auf US-Botschaft

Die Botschaft der USA in Athen ist am Freitag mit einer Panzerfaust beschossen worden. Bei dem Anschlag wurde nach griechischen Polizeiangaben niemand verletzt.

An dem Gebäude entstand leichter Sachschaden. „Wir werden die Überbleibsel des Terrorismus in Griechenland zerschlagen“, sagte Außenministerin Dora Bakoyannis nach dem Anschlag. Für die Tat sind nach Einschätzung der Regierung in Athen einheimische und keine internationalen Terroristen verantwortlich.

Nach dem Anschlag meldeten sich zwei Mal Unbekannte telefonisch und bekannten sich im Namen der griechischen Untergrundorganisation „Revolutionärer Kampf“ (EA) zu der Tat. Die EA hatte in den vergangenen drei Jahren zwei Sprengstoffanschläge auf das Arbeits- und das Wirtschaftsministerium, auf das Haus des Kulturministers Georgios Voulgarakis und zahlreiche kleinere Anschläge auf Banken in Athen verübt. In ihren Bekennerschreiben hatten die Terroristen unter anderem die Politik der USA auf dem Balkan und im Nahen Osten kritisiert und weitere Anschläge angekündigt.

Bei dem Geschoß handle es sich um eine Panzerfaust osteuropäischer Herkunft vom Typ RPG 18, berichtete der staatliche griechische Rundfunk. Es schlug im dritten Stockwerk des Botschaftsgebäudes unter dem Dach ein. Die Scheiben von vier Fenstern wurden zerstört. Die Panzerfaust blieb schließlich in der Wand einer Toilette stecken. Bereits 1996 war die US-Botschaft in Athen mit einer Panzerfaust beschossen worden. Auch damals entstand nur leichter Schaden.

Die 2001 zerschlagene linksextremistische Untergrundorganisation “17. November“, die sich nach dem Datum der blutigen Niederwerfung des Athener Studentenaufstands gegen die Militärdiktatur im November 1973 nennt, hatte in einem Vierteljahrhundert 23 Menschen ermordet, darunter Diplomaten, Unternehmer, Verleger und Politiker, und Dutzende von Bombenanschlägen verübt. Prominente Anschlagsopfer waren der Ehemann der heutigen Außenministerin, der konservative Parlamentsabgeordnete Pavlos Bakoyannis, der CIA-Resident in Athen, Richard Welch, und Diplomaten aus Großbritannien und der Türkei.

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