Ein erster Prozess hatte im vergangenen Mai mit einem Unzuständigkeitsurteil geendet. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft den Mann wegen Brandstiftung und absichtlicher schwerer Körperverletzung zur Anklage gebracht.
Neuerlicher Prozess wegen versuchten Mordes
Nach zweitägiger Verhandlung kam das Gericht aber zum Schluss, dass die Vorgehensweise des Angeklagten objektiv geeignet war, den Tod seiner drei Zellengenossen herbeizuführen. Deswegen wird nun vor Geschworenen verhandelt, die beurteilen müssen, ob tatsächlich ein Tötungsvorsatz gegeben war.
Bei dem Feuer waren die Zellenkameraden des Angeklagten schwer, einer sogar lebensgefährlich verletzt worden. Elf Justizwachebeamte erlitten Rauchgasvergiftungen und mussten im Spital behandelt werden. Die angezündete Zelle wurde komplett zerstört. Sachschaden: 50.000 Euro.
Häftling zündete Zelle in JA Josefstadt an
Der Algerier hatte seiner Aussage zufolge die Matratze seines Betts angezündet, um die Verlegung in eine andere Zelle zu erzwingen. “Ich wollte die Zelle ändern. Die Zelle, wo ich war, war nicht gut. Ich wollte allein sein oder mit Arabern”, so seine Angaben in der ersten Verhandlung. Grundsätzlich wisse er, “dass Feuer eine gefährliche Sache ist. Aber so ein Feuer tötet die Menschen nicht.”
(apa/red)