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Häupl kritisiert Grüne: Holpern in "Ehe", Zusammenarbeit anderswo einfacher

Bürgermeister Häupl äußerte Kritik an den Grünen
Bürgermeister Häupl äußerte Kritik an den Grünen ©APA
Ungewöhnliche Kritik an seinem Koalitionspartner, den Grünen, übt Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in einem aktullen Interview. Der "Honeymoon" sei vorbei, in der "Ehe" gibt es dem Stadtchef zufolge derzeit Probleme.
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Im “Österreich”-Interview meint Häupl zur rot-grünen Regierung: “Derzeit spüre ich, dass es in dieser Ehe ein bisserl holpert. Der Honeymoon des Anfangs ist vorbei, jetzt kommen die Mühen der Ebene.” Er habe den Eindruck, “dass die Zusammenarbeit mit Grün in den anderen Ländern einfacher ist”.

Häupl: “Lasse mich nicht blockieren”

Blockieren lasse er sich die Arbeit nicht, “von niemandem”, richtet Häupl den Grünen aus. Gleichzeitig macht der Bürgermeister klar, dass für ihn nach der Landtagswahl kommendes Jahr alle Koalitionen außer einer denkbar sind: “Bis auf die mit der FPÖ. Die wird es sicher nicht geben.”

Asyl-Verträge ab 2015 einzuhalten

Zum Thema Asylpolitik sagte Häupl zu dem Blatt: “Wir haben eine Landeshauptleutekonferenz in einem Monat – und da werden wir Klartext reden. Es gibt Verträge über die Aufteilung der Flüchtlinge – und die müssen ab 2015 eingehalten werden. Wien kann das nicht alleine schultern.”

Häupl betont, im Bund “immer” Fan der Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP gewesen zu sein. Freilich gefällt Häupl auch nicht alles, was die Volkspartei so plant. Zwar freut es ihn, dass es mit Hans-Jörg Schelling “jetzt einen Finanzminister gibt, der von seiner Sache was versteht”. Allerdings hält er die von der ÖVP ventilierte Idee, die geplante Steuerreform in Etappen einzuführen, für “ganz schlecht”.

Häupl für rasche Steuerreform

Im Übrigen sei er für eine rasche Steuerreform, so der Bürgermeister: “Es geht um die Zukunft unseres Landes. Wir müssen endlich Nägel mit Köpfen machen. Ich bin für eine rasche Steuerreform, die den Eingangssatz von 35 auf 25 % setzt. Das müssen mindestens 5 bis 6 Milliarden werden, damit die Menschen auch was davon spüren und das Geld bei der Wirtschaft wieder ankommt.” Zur Frage potenzieller Vermögenssteuern sagte Häupl “Ohne vermögensbezogene Steuern wird’s nicht gehen.”

(apa/red)

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