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Hamas und Israel vereinbaren Waffenruhe

Islamisten im Gazastreifen haben nach Angaben der dort herrschenden radikalislamischen Hamas eine "indirekte und informelle" Vereinbarung mit den Israelis über eine Waffenruhe erzielt. Das sagte der de facto Vize-Außenminister der Hamas, Gazi Hamad, am Montag
Keine israelische Bodenoffensive

Ein Vermittler der Gespräche sagte, der Waffenstillstand sei bereits in Kraft. Nach Angaben eines Palästinenser-Vertreters hat sich die Hamas bereiterklärt, die Vereinbarung bei anderen Palästinenser-Organisationen durchzusetzen. Kleinere Gruppen radikaler Palästinenser werden für die meisten der jüngsten Raketenangriffe auf Israel verantwortlich gemacht.

Die israelische Luftwaffe hatte kurz nach Mitternacht ihren bisher letzten Angriff gegen den Gazastreifen geflogen; die vorerst letzte Rakete aus dem Gebiet am Mittelmeer war am frühen Morgen in Israel eingeschlagen. Dabei hatte es keine Opfer gegeben.

Gerüchte bewahrheiten sich doch

Bereits am Vorabend hatte es Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Waffenruhe zur Beendigung der am Donnerstag nach einer Serie blutiger Anschläge im Süden Israels begonnenen Auseinandersetzungen gegeben. Seit Beginn der Gewalt starben bei den Anschlägen vom Donnerstag und durch den Raketenbeschuss insgesamt neun Israelis; Dutzende wurden verletzt. Auf palästinensischer Seite wurden mindestens 15 Menschen getötet und etwa 50 verletzt.

Nach der von den Palästinensern verkündeten Waffenruhe sieht Israel von einer Bodenoffensive im Gazastreifen ab. Diese Entscheidung habe das von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu einberufene Sicherheitskabinett in der Nacht getroffen, berichtete das israelische Militärradio am Montag. Israel befürchte, mit einer Offensive Massendemonstrationen in Ägypten zu provozieren, die die Stabilität der Übergangsregierung in Kairo gefährden könnten.

Dauerhafter Waffenstillstand unmöglich

Die palästinensischen Volkswiderstandskomitees (PRC) im Gazastreifen wollen nach eigenen Angaben die Waffenruhe mit Israel einhalten. “Zum Wohle des palästinensischen Volkes werden wir vorübergehend den Raketenbeschuss stoppen”, erklärte die militante Gruppe am Montag auf ihrer Webseite.

Gespräche über einen “dauerhaften Waffenstillstand” mit Israel seien jedoch unmöglich, solange Israel palästinensische Gebiete besetze. Die Gruppe soll hinter der Anschlagsserie im Süden Israels in der vergangenen Woche stecken, bei der acht Israelis getötet wurden.

(APA)

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