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Hans Winkler: Staatssekretär

Die österreichische EU-Präsidentschaft ist Geschichte, Hans Winkler bleibt. Eigentlich hätte der parteifreie ehemalige Leiter des Völkerrechtsbüros nur Unterstützung für diese Zeit leisten sollen.

Nun wird er als ehemals nur „zusätzlicher“ Staatssekretär weiter für seine Chefin Ursula Plassnik (V) die EU-Agenden betreuen. Die Ehre kommt gerade rechtzeitig, am Samstag feiert Winkler seinen 62. Geburtstag.

Winkler absolvierte die Diplomatische Akademie in seiner Geburtsstadt Wien. Davor promovierte er an der Universität zum Doktor der Rechtswissenschaften. Gleich nach der Diplomatischen Akademie begann er 1970 seine Laufbahn im Außenministerium im Völkerrechtsbüro, das er seit Oktober 1999 leitete.

In den 70er Jahren war Winkler Legationssekretär an der österreichischen Delegation in (West-)Berlin sowie Botschaftssekretär an der Botschaft in Washington, ehe er von 1978 bis 1981 wieder in das Völkerrechtsbüro zurückkehrte. Auslandsposten in den 80er Jahren führten den Diplomaten an die österreichischen Vertretungen in Belgrad sowie in der ägyptischen Hauptstadt Kairo.

1987 wurde Winkler stellvertretender Leiter des Völkerrechtsbüros, eine Position, die er bis 1992 innehatte. Danach war er für vier Jahre im Rang eines Botschafters Ständiger Vertreter Österreichs beim Europarat in Straßburg. Im Herbst vor sechs Jahren avancierte der Jurist dann zum Leiter des Völkerrechtsbüros, seit Oktober 2002 war er stellvertretender Generalsekretär des Außenministeriums an der Seite von Johannes Kyrle.

Im Zusammenhang mit Verhandlungen über NS-Entschädigungen trat Winkler oft gemeinsam mit dem jüngst verstorbenen Sonderbotschafter Ernst Sucharipa auf. Dabei wurde 2001 ein Ende der Sammelklagen in den USA erreicht. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) lobte das erzielte Restitutionspaket bei der Ordensverleihung an Sucharipa und Winkler damals als „Ergebnis einer sehr professionellen Teamarbeit“. Beide hätten auch in schwierigen Verhandlungssituationen gezeigt, dass es ihnen immer um die Sache gegangen sei.

In die Amtszeit Winklers fiel nicht nur die EU-Präsidentschaft, die laut eigenen Aussagen mehr gebracht hat, als man erreichen wollte. Auch den Besuch des US-Präsidenten George Bush galt es zu meistern. Politische Kritik blieb Winkler so gut wie erspart, der Unabhängige wurde von Vertretern sämtlicher Parteien geschätzt.

Winkler ist verheiratet und Vater eines Kindes.

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