Die Explosion ist offenbar von dem 19-Jährigen verursacht worden, der am Samstag unmittelbar nach seiner Bergung starb. Der junge Mann war fünf Stunden nach der Explosion, die kurz nach 10.00 Uhr eine gewaltige Druckwelle auslöste, von Feuerwehrleuten auf der Höhe des zweiten Stockwerks aus den Trümmern befreit worden. Er hatte offenbar an einem Gasherd manipuliert und hielt noch ein Feuerzeug in der Hand, als er gefunden wurde. Das Motiv für seinen Suizid, den er laut Polizei im Freundeskreis angekündigt hatte, waren persönliche Probleme.
48-Jährige bei Explosion verschüttet
Eine 48 Jahre alte Frau wurde nach knapp acht Stunden schwer verletzt geborgen und in ein Krankenhaus gebracht. Die Frau, die in einem Hohlraum überlebt hatte, wurde zunächst in der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt, konnte aber noch am Sonntagvormittag auf eine Normalstation verlegt werden, wie Andrea Danmayr, Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbundes, der APA sagte. Sie war eine von drei Hausbewohnern, die sich noch in Spitälern befanden. Ein Patient lag noch auf der Intensivstation, akute Lebensgefahr bestand nicht. Nach dem Hauseinsturz wurden 14 Personen in Krankenhäuser gebracht und großteils noch am selben Tag entlassen.
+++EILT+++ HAUSEINSTURZ in Wien 15. Mariahilferstraße 195. pic.twitter.com/nm5OqtkhBj
— Amir El-Shamy (@ElShamyAmir) 26. April 2014
Einsatzkräfte sichern das Dach
In der äußeren Mariahilfer Straße ging es am Sonntag darum, das schwerst beschädigte Haus Nummer 182 von seinem einstürzten Daches zu befreien. Noch in der Nacht hatte die Feuerwehr Dachziegel abgeräumt. Ehe eine Spezialfirma tätig werden konnte, mussten Feuerwehrleute weitere Sicherungsarbeiten durchführen und unter anderem Holzbalken zerteilen. Geplant war, das Dach noch am Sonntag herunterzunehmen, “um das Gebäude von der Last zu befreien, damit die Einsturzgefahr geringer ist”, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Sobald dies geschehen sei, würden die Fassaden des Eckhauses von außen gestützt, “damit das Haus nicht auseinanderbricht”.
Mariahilfer Straße gesperrt
Wann die in dem Bereich gesperrte Mariahilfer Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden kann, hängt von der Stabilität und eben diesen Stützungsmaßnahmen ab: Zuerst müssen Fachleute ausschließen, dass Erschütterungen durch vorbeifahrende Lkw oder Straßenbahnen das viergeschoßige Haus in Gefahr und womöglich zum Einsturz bringen können. Was mit dem Gebäude selbst geschieht, konnten die Fachleute laut Feiler vorläufig noch nicht sagen. Der zweite und dritte Stock müssen vermutlich abgetragen werden.
Feuerwehr auf Nachteinsatz eingestellt
Die Wiener Berufsfeuerwehr bereitete sich auf einen Nachteinsatz vor. Geht alles glatt, könnte der betroffene Abschnitt Montag in der Früh oder am Vormittag wieder freigegeben werden. Am späten Nachmittag ging es weiter darum, das schwer beschädigte Dach zu demontieren und das akut einsturzgefährdete Gebäude abzustützen.
“Wir werden eventuell bei künstlichem Licht die Nacht durcharbeiten”, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler der APA. “Wenn technisch alles gut geht, könnte am Montag in den Morgenstunden oder am Vormittag die Freigabe erfolgen.” Der Experte gab aber zu bedenken: “Wir arbeiten hier auf wackeligem Terrain. Die Situation ändert sich laufend.” Noch während des Gesprächs kam es auch tatsächlich zu einem Vorfall: “Ein großer Holzbalken ist heruntergekommen”, berichtete Feiler.
Statiker am Zug
Nach dem teilweisen Einsturz des Hauses hat die Wiener Berufsfeuerwehr am Sonntagabend die Sicherungsarbeiten am Dach des Gebäudes vorläufig beendet. “Sämtliches abrutschgefährdetes Material ist entfernt worden, jetzt kann der Statiker in das Haus hinein”, sagte Feuerwehrsprecher Christian Feiler zur APA. Der Statiker werde entscheiden, “ob, wann und wie gebölzt wird”, sagte Feiler. Dann werde über die weitere Vorgangsweise entschieden.
(APA)