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"Heimurne": Bestattung Wien lässt einen die Asche mit nach Hause nehmen

So sehen die Urnen der Porzellanmanufaktur Augarten aus.
So sehen die Urnen der Porzellanmanufaktur Augarten aus. ©APA
Seit Jahresbeginn darf man laut Angaben von Bestattung Wien auch ohne die bisher erforderliche Sondergenehmigung ein kleiner Teil der Asche eines Verstorbenen mit nach Hause nehmen. Neu im Sortiment ist die eigens dafür angefertigte "Heimurne" der Porzellanmnufaktur Augarten.
Neues Bestattungsmuseum
Bilder von den "Heimurnen"

Der größere Teil der sterblichen Überreste wird weiterhin in einer Urne bestattet, die kleine – vom Dekor passende – Memorialurne wird den Verwandten übergeben, wie Fritz Panzer, Geschäftsführer von Augarten bei der Präsentation der neuen Produktlinie am Dienstag erklärte. Wählen kann man etwa zwischen den Designs “Elisabeth”, “Maria Theresia” oder “Jugendstil”, welches besonders beliebt sei, so Panzer. Bei der Auswahl der Motive nehme man vor allem auf den Standort Wien und seine Traditionen Bezug.

Heimurnen sind Unikate

Jede Urne wird per Hand gefertigt und bemalt, zum Einsatz kommen dabei nur Pinsel aus den Haaren sibirischer Eichhörnchen. “Wünschen nach Familienwappen, einem Namen oder einem Spruch können wir so leicht nachkommen, bei uns ist die Individualisierung schon fast Standard”, meinte der Augarten-Chef. Schon die Verzierung eines kleinen Porzellangefäßes mit schlichtem Dekor brauche rund 20 Minuten, wie einer der Maler erklärte.

Auf jeder Urne finden sich daher drei Nummern: Einerseits die Form, das Dekor sowie die Signatur des ausführenden Malers. Die neuen, kleinen Bestattungsgefäße würden auch bei Tierbestattungen zum Einsatz kommen, wie Panzer schilderte. “Wichtig ist für uns vor allem die Kooperation mit der Bestattung, denn es ist immer etwas schwierig, Urnen offensiv zu bewerben”, so Panzer.

Feuerbestattung wird häufig gewünscht

Derzeit orte man einen verstärkten Trend zu Feuerbestattungen, meinte Jürgen Sild, Geschäftsführer der Bestattung Wien. 2.500 und damit 25 Prozent der Begräbnisse werden als Verbrennung durchgeführt, damit liegt Wien allerdings immer noch unter dem Österreichschnitt von 33 Prozent. Andererseits gebe es immer häufiger den Wunsch, “der Persönlichkeit des Verstorbenen gerecht zu werden”, so Sild. Deshalb passe man die Produktpalette laufend an, jetzt eben an die gesetzlichen Möglichkeiten.

Neben den edlen Augarten-Porzellanurnen stehen etwa Do-it-Yourself-Holzurnen zum Selbstbemalen, Metall- und Glasurnen oder abbaubare Naturstoffurnen zur Auswahl. Mit den Augarten-Urnen will man aber nicht nur in Österreich punkten: In einem der wichtigsten Exportländer von Augarten – Japan – ist die Feuerbestattung traditionell die beliebteste Begräbnisform. (APA)

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